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Aktualisiert: 11. Mai 2025
Die weißen Wände des Zimmers, die Betten, das weiße Geschirr, von blinkenden Metall unterbrochen, die weiße Schürze der Pflegerin strahlten über sein eingefallenes gelbes Gesicht eine grausame Helle aus. Er war so geistvoll, so lebendig wie je; das hätte täuschen können, wenn mein Auge nicht eben auf die Morphiumspritze in der Hand der Diakonissin gefallen wäre.
Ein Wagen vom Planer Schloß brachte mich nach Hause, und der rasch geholte Arzt machte mit der Morphiumspritze meinen Qualen ein Ende. Zwischen Bett und Liegestuhl spielte sich von nun an mein Leben ab. Mein Lieblingsplatz war draußen vor der Mauer, wo der Hollunderbusch geblüht hatte, als ich im Mai gekommen war.
Seit vier Tagen hatte ich mich in Schmerzen gewunden, die selbst der Morphiumspritze stand hielten. Heute war ich chloroformiert worden. Durstig hatte ich unter der Gazemaske den süßen Duft wachsender Betäubung eingesogen. Jetzt lag ich schwer, wie in Ketten gebunden, auf dem Bett, schmerzlos, schlaflos. Ein mattes, rosig flackerndes Licht ging von dem Nachtlämpchen neben mir aus.
Endlich gelangten wir an einen Verbandsunterstand, in dem der mir befreundete Doktor Key seines Amtes waltete. Er mischte mir eine köstliche Zitronenlimonade und versenkte mich mittels einer Morphiumspritze in erquickenden Schlummer. Am nächsten Tage setzte die übliche, etappenweise Rückbeförderung ein. Die wüste Autofahrt zum Kriegslazarett brachte mich an den Rand des Grabes.
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