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Nicht der Geringste aber von allen, die da kamen, war Heinrich Moldenhuber, genannt der »Wolkenschieber«, weil er lieber Wolken schob als Zigarren machte und lieber hoch oben auf der Galerie des Stadttheaters saß als in der Tabakstube.

Gewiß würde Moldenhuber auch auf der Barrikade seine Schuldigkeit getan haben; aber nie würde er aufgefordert haben, eine zu bauen; er würde viel mehr versucht haben, den Fürsten Bismarck oder den das Standrecht ausübenden General von seinem Irrtum und von der Richtigkeit der sozialistischen Lehre zu überzeugen. Aber alles Verwundern half nichts gegenüber der brutalen Tatsache.

»Wohin willst du dennfragte Ludwig Semper. »Nach Amerikaantwortete Moldenhuber ruhig. Nach Amerika! Der Wolkenschieber nach Amerika! Das war so, als wenn Hölderlin auf die Hamburger Börse gegangen wäre, um hinfort in Kaffee zu spekulieren. Ludwig Semper riet ihm dringend ab; aber der Seefahrer war heiter entschlossen.

Einmal aber trat Heinrich Moldenhuber, der »Wolkenschieber« oder, wie ihn Ludwig Semper ob seiner sturmgeschwellten Rockschöße gewöhnlich nannte: Heinrich der Seefahrer ins Arbeitszimmer der Semper und sagte mit stoischem Lächeln: »Ich bin ausgewiesenMan glaubte anfangs, er scherze. Aber er zeigte lächelnd den Ausweisungsbefehl. Und man begriff noch immer nicht. Wie?

Schon acht Tage später bewegte sich durch die Straßen von Oldensund und Altenberg ein Trupp von Auswanderern dem Hamburger Hafen zu. Außer Moldenhuber und Johannes Semper waren noch andere ausgewiesen worden; Europamüde hatten sich ihnen angeschlossen, und zahlreiche Verwandte und Freunde gaben ihnen das Geleite bis zu den Landungsbrücken.