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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Das körperliche Übel hatte auch seiner Umgänglichkeit Abbruch getan; so oft Sylvester in der Stadt gewesen, hatte er gegen Agathe Klagen geführt über die zunehmende Verdüsterung des einst so lebensfrohen Mannes. Der Lakai kam zurück und sagte, Hochwürden lasse bitten.
Wie hatte es sich verändert, seitdem er es verlassen, was war seit gestern aus dem blühenden, lebensfrohen Wesen geworden! Die runden Wangen waren eingefallen und die großen, schwarzen Augen starrten wie abwesend in die leere Luft. Er nahm ihre Hand und fühlte nach ihrem Puls, – sie merkte nichts davon, leise fing sie wieder an zu singen: »Und es kümmert sich ka Hunderl –«
Nun sah sich der Knabe erst ein wenig in dem mit alten Möbeln überfüllten Zimmer um. Mitten an der Wand hing das Portrait einer jungen, lebensfrohen Frau, aber in altväterischer Tracht, mit gepudertem Haar und steifleinenem Rocke. Sie schaute mit gar sanften Augen auf den Knaben hernieder, der den alten Mann sogleich fragte: „Wo hast du diese herbekommen?“
Gewiß war der Leichtsinn tadelnswert, mit dem ich das Erbe meiner Väter verwaltete; vielleicht war ich aber sogar damals strafbar, als ich, der Störrische, an Abgeschiedenheit Gewohnte, um die Hand des lebensfrohen Mädchens warb, unbekümmert über die Richtung ihrer Gefühle und Neigungen, unbekümmert, ob ich sie, meine Frau geworden, zu einer Lebensart verdammte, deren Einförmigkeit ihr unerträglich werden mußte.
Von Umsturzgedanken und fanatischen Theorien war im Kreise der jungen lebensfrohen Künstler nichts zu finden, aber auch nichts von ängstlicher Zurückhaltung, wenn es galt, einem Unfug oder einer Anmaßung entgegenzutreten. Der Satire bot sich damals ein besonderes Angriffsziel in einer Bewegung, die angeblich auf Hebung der Sittlichkeit gerichtet war.
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