United States or Gibraltar ? Vote for the TOP Country of the Week !


So war es dem Jörgli nie mehr recht wohl zumut, und hundertmal dachte er: "Hätte ich doch jenes Kreuz auf der Stelle zurückgegeben, in meinem ganzen Leben behalte ich nichts mehr, das mir nicht gehört." Der Moni aber hörte den ganzen Sommer nicht auf zu singen und zu jodeln, denn er fühlte sich so wohl da oben bei seinen Geißen, wie kaum ein anderer Mensch auf der Welt.

Moni holte Brot und ein Stückchen getrocknetes Fleisch hervor und lud den Jörgli zum Mittagessen ein. Sie setzten sich beide auf die Kanzel hinaus und ließen sich's gut schmecken. Denn es war sehr spät geworden, und sie hatten beide ausgezeichneten Appetit.

Jörgli war sehr froh, daß er nun seiner Sache sicher war. Da aber Moni so still geworden war und er einen viel weiteren Weg nach Hause hatte als Moni, so beschloß er, mit seinen zwei Geißen aufzubrechen. Er verabschiedete sich von Moni und pfiff den beiden Gefährten, die sich inzwischen zu den weidenden Geißen des Moni gesellt hatten.

Dann konnte er auch wieder fröhlich sein, das fühlte Moni. Er wollte sich von der Last befreien, die ihn bedrückte, er wollte gehen und alles dem Wirt sagen aber dann? Dann wurde Jörgli seinen Vater nicht überreden, und der Wirt würde das Mäggerli totstechen. O nein! Das konnte er nicht aushalten, und er sagte: "Nein, ich tue es nicht, ich sage nichts."

Dann hielt Jörgli dem Moni die eine Hand hin, und mit der anderen deckte er den Gegenstand fast zu, den Moni bewundern sollte. Es funkelte aber ganz wunderbar aus der Hand heraus, denn die Sonne blitzte eben dort hinein. "Was ist's?" fragte Moni, als es eben wieder aufblitzte, von einem Sonnenstrahl beleuchtet. "Rat!" "Ein Ring?" "Nein, aber so etwas

Als er wieder saß, sagte Jörgli: "Es gibt auch ein anderes Mittel, die jungen Geißen zu halten, daß sie nicht über die Felsen hinabfallen und man ihnen nicht immer nachspringen muß wie du." "Was für eins?" fragte Moni. "Man steckt einen Stecken fest in den Boden und bindet die Geiß mit einem Bein daran. Sie zappelt dann zwar furchtbar, aber sie kann doch nicht fort."

Ich will nichts!" unterbrach ihn Moni heftig, "und der liebe Gott hat alles gehört, was du gesagt hast." Jörgli schaute zum Himmel auf. "Ja, so weit weg", sagte er zweifelhaft. Er fing aber gleich an, leiser zu reden. "Er hört dich doch", sagte Moni zuversichtlich. Dem Jörgli war es nicht mehr recht wohl in seiner Haut.

"Freilich bin ich etwas und etwas Rechtes", erwiderte Jörgli, "Eierbub bin ich. Jeden Tag gehe ich mit den Eiern in alle Wirtshäuser, so weit ich komme. Hier hinauf ins Badehaus komme ich auch, gestern war ich schon dort." Moni schüttelte den Kopf: "Das ist nichts, Eierbub möchte ich nicht sein, tausendmal lieber will ich Geißbub sein, das ist viel schöner." "Ja warum denn?"

Niemand, ich hab es selbst gefunden." "Dann gehört es aber nicht dir, Jörgli." "Warum nicht? Ich habe es niemand genommen, ich wäre fast mit dem Fuß darauf getreten, dann wär's doch zerbrochen. Ich kann es ebenso gut behalten." "Wo hast du's gefunden?" "Unten beim Badehaus, gestern abend." "Dann hat es jemand aus dem Haus unten verloren.

Daheim stellte er nur seine Geiß in den Stall, sagte der Großmutter, er habe noch einen Auftrag auszurichten und rannte gleich nach Küblis hinunter. Er fand den Jörgli daheim und sagte ihm, was er getan hatte. Der war erst sehr aufgebracht, aber als er nun erfuhr, daß alles bekannt sei, zog er das Kreuz heraus und fragte: "Gibt sie mir auch etwas dafür?"