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Was wir wissen von den Sitten und Gebraeuchen dieser Nation, laesst gleichfalls auf eine tiefe und urspruengliche Verschiedenheit von den griechisch-italischen Staemmen schliessen, so namentlich die Religion, die bei den Tuskern einen trueben phantastischen Charakter traegt und im geheimnisvollen Zahlenspiel und wuesten und grausamen Anschauungen und Gebraeuchen sich gefaellt, gleich weit entfernt von dem klaren Rationalismus der Roemer und dem menschlich heiteren hellenischen Bilderdienst.

Von den wenigen Endungen und Woertern, deren Bedeutung ermittelt ist, entfernen die meisten sich weit von allen griechisch-italischen Analogien; so die Zahlwoerter alle; so die Endung al zur Bezeichnung der Abstammung, haeufig als Metronymikon, wie zum Beispiel Canial auf einer zwiesprachigen Inschrift von Chiusi uebersetzt wird durch Cainnia natus; die Endung sa bei Frauennamen zur Bezeichnung des Geschlechts, in das sie eingeheiratet haben, so dass zum Beispiel die Gattin eines Licinius Lecnesa heisst.

Indes da diese Analogien erst aus den spaeteren politischen und religioesen Beziehungen zwischen Etruskern und Latinern und den dadurch veranlassten Ausgleichungen und Entlehnungen herruehren koennen, so stossen sie noch nicht das Ergebnis um, zu dem die uebrigen Wahrnehmungen hinfuehren, dass die tuskische Sprache von den saemtlichen griechisch-italischen Idiomen mindestens so weit abstand wie die Sprache der Kelten und der Slaven.

So wenigstens klang sie den Roemern; "tuskisch und gallisch" sind Barbarensprachen, "oskisch und volskisch" Bauernmundarten. Wenn aber die Etrusker dem griechisch-italischen Sprachstamm fernstanden, so ist es bis jetzt ebensowenig gelungen, sie einem andern bekannten Stamme anzuschliessen.