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Im Grünen Heinrich löst er selbst das Wunder der Gebetswirkung, als welches er es zuerst ansieht, dahin auf, daß er die rettende Wendung aus der durch das Gebet in ihm entstandenen Sammlung und Kräftigung erklärt, die ihn befähigte, ein geeignetes Hilfsmittel zu entdecken, und er fühlt sich nun wiederum befriedigt, »indem eben dieser Prozeß göttlicher Natur sei, und Gott in diesem Sinne ein für allemal die Appellation des Gebetes dem Menschen delegiert habe, ohne im einzelnen Falle einzugreifen, auch ohne sich für den jedesmaligen unbedingten Erfolg zu verbürgen«. Dies lautere Gottesbewußtsein bildet den goldenen Grund aller Dichtungen Kellers: ein tiefes Ruhen in der Vernunft des Alls, dem er sich selbst angehörig fühlt.
Und ein solcher Mensch dem es nun ja auch nicht an dem Streben nach Auszeichnung fehlen kann ist ein Priester und Diener der Götter, der Gewinn aus dem inneren Gottesbewußtsein zu ziehen weiß, so daß ihn keine Lust beflecken, kein Schmerz verwunden, kein Stolz berücken, nichts Böses überhaupt reizen kann; er ist ein Held in jenem großen Kampf gegen die Leidenschaft und eingetaucht in das Wesen der Gerechtigkeit vermag er jegliches Geschick von ganzer Seele zu begrüßen.