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In Norddeutschland dagegen, beispielsweise in Berlin, dauert bei den meisten Gastwirtschaften der Ausschank eines Hektoliters mehrere Tage, währenddessen steht das Bier unter Kohlensäuredruck, um es »frisch« zu erhalten. Hier ist also das Flaschenbier kein »Notbehelf« sondern wird von manchen direkt aus ästhetischen Gründen vorgezogen. Die Entwicklung des Berliner Flaschenbiergeschäfts.

Es ist nötig, auf diese Minimalgrenze hinzuweisen, denn sonst würden wir jeden Kleinhandel mit Flaschenbier, sofern nur der betr. Händler das Bier vom Brauer in Fässern bezieht als »Bierverlag« ansprechen müssen.

Umgekehrt wird da, wo ausschliesslich untergähriges Bier konsumiert wird, schon der Abzug auf Flaschen und der Verkauf von Flaschenbier über die Strasse auf Schwierigkeiten stossen, man wird vorziehen, das Bier direkt in der Wirtschaft zu verzehren, oder aber es in Krügen, in welche das Bier vom Fass ausgefüllt wird, holen zu lassen.

Die Familien Habel und Happold gehören hierher, erstere eine Weinhandlungs-, letztere eine Hotelbesitzersfamilie, die zuerst auch eine sogenannte »bayerische Bierstube« führte. Als der älteste Bierverleger wurde mir ein gewisser Lange, Barnimstrasse, bezeichnet, der bereits 1842 sein Viktualiengeschäft aufgegeben und sich lediglich mit dem Vertrieb von Flaschenbier befasst haben soll.

Hauptsächlich findet sich diese Verbindung bei vielen der neueren Geschäfte und es scheint, als wenn sie für Neugründungen von Bierverlagsgeschäften typisch werden sollte. Von der Weiterentwicklung des Geschäfts hängt es dann ab, ob dieses mehr nach der Seite des Flaschenbier- oder Viktualienhandels hinneigt.

Bei dem Kannenbier, das anscheinend in den vornehmeren Gegenden vielfach das Flaschenbier verdrängt hat, liegt der Vertrieb in den Händen der Kannenbierversand-Aktiengesellschaft, welche seinerzeit mit einem Kapital von 1 Million Mark gegründet wurde ca. 12-15 Wagen im Betrieb hat und für die ersten beiden Jahre ihres Bestehens je 16 % Dividende zu verteilen in der Lage war.

Oder sie werden von irgend einer Weissbierbrauerei unterstützt, in der Weise, dass dieselbe die Bestellungen auf Flaschenbier, welche bei ihr gemacht werden, dem betreffenden Bierverleger zuweist; allerdings führen solche Bierverleger nur Bier von einer Weissbierbrauerei.

Die Syphon- und Kannenbiergesellschaften. Von einer geringeren Bedeutung als die Uebernahme des Flaschenbiervertriebes durch die Brauereien ist für die Form des Flaschenbiergeschäftes die Einführung des Syphon- und Kannenbieres gewesen, an die man anfänglich grosse Erwartungen geknüpft hatte. Im wesentlichen kommen alle Konstruktionen dieser Apparate darauf hinaus, durch Zuführung von Kohlensäure, die bei den einfachen Flaschen nicht möglich ist, das Bier bis zum letzten Tropfen frisch zu halten. Hierdurch bieten die Syphons (die gebräuchlichste Form hat einen Inhalt von 5 l) noch den Vorteil, dass man nicht gezwungen ist, eine bestimmte Quantität zu trinken, wie beim Flaschenbier, man kann sich so viel oder wenig abzapfen als man will. Auch Raumersparnis bietet der Syphon-Apparat, da er nicht soviel Platz fortnimmt wie etwa 12 Flaschen

Jede Förderung des Lieferungsgeschäftes, mochte dieselbe sich nun auf das bayrische oder Weissbier beziehen, kam aber dem Bierverleger zu Gute, da das Lieferungsgeschäft noch fast völlig in ihren Händen ruhte, wenn auch einzelne Brauereien bereits mit dem Vertrieb von Flaschenbier begonnen hatten. So ist es erklärlich, dass die Verhältnisse für den Bierverlag äusserst günstig waren.

Von den grösseren Brauereien betreiben nur zwei den Selbstabzug und Vertrieb von Flaschenbier, nämlich die Weissbierbrauerei vorm. Albert Bier, und die vor kurzem in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Brauerei von Gebhardt.