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Aktualisiert: 5. Oktober 2025
Er überträgt vielmehr eine Welt aus Sätzen und Bedeutungen, die einem Text zugewiesen sind, in eine komplexere Welt aus aufeinanderfolgenden Bildern, die eine neue kohärente Einheit bilden. Bevor es den Film gab, haben wir uns in der natürlichen Welt unseres konkreten, physikalischen Daseins, auf der Bühne des Theaters oder in der Welt unserer Phantasien und Träume bewegt.
Aber im Gegensatz zu der in der Sprache zum Ausdruck gebrachten Raum- und Zeiterfahrung, die von einer schriftkulturell gebildeten Gemeinschaft allgemein geteilt wird, können Raum und Zeit im Film unterschiedlich ausfallen oder individuell geprägt sein.
Der Film als Medium sui generis mit ganz eigenen Merkmalen wurde erst in der jüngeren Vergangenheit so erfahren, und zwar im allgemeinen Zusammenhang einer Lebenspraxis, die sich allmählich von den Einschränkungen schriftkultureller Bildung befreite. Das Medium des Films integriert das Audiovisuelle und die Bewegung.
Die im wesentlichen visuelle Natur der filmischen Erfahrung erhellt erneut die Rolle der Sprache als Synchronisationsmittel, während die Mechanik von Kamera und Projektor die optischen Illusionen hervorbrachte. Zugleich zeigte der Film, daß auch andere Ausdrucks- und Kommunikationsmittel diese Rolle übernehmen konnten.
Es ist sogar fraglich, ob sich der Film als Alternative zu den neuen Medien behaupten kann; denn auch die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit zeichnen sich bereits ab. Die Filmtechnik hat also unsere Spracherfahrung beeinflußt und zugleich die Grenzen dieser Erfahrung aufgezeigt. Ein Film ist weder ein illustrierter Text noch die Transkription eines Schauspiels.
Dadurch und nur dadurch hat mehr als eine Generation einen allgemeinen Zugang zu etablierten Meisterwerken der Prosa und des Theaters, zu wissenschaftlichen, historischen oder geographischen Berichten gefunden. Das hatte und hat seinen Preis zwischen Buch und Film gibt es keine direkte Entsprechung; aber darum geht es hier nicht.
Film und Fernsehen repräsentieren mithin trotz einiger Gemeinsamkeiten zwei völlig unterschiedliche und unvereinbare Tätigkeits- und Erfahrungsbereiche.
In mancherlei Hinsicht zeichnet die Entwicklungsgeschichte des Films die Entwicklung des Konflikts zwischen der Schriftkultur und den auf Bildern beruhenden Synchronisationsstrategien nach. Die Zwischenstadien sind allseits bekannt: Musikbegleitung durch einen Pianisten, aufgezeichnete Musik, in den Film integrierter Ton, Stereophonie.
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