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Aktualisiert: 7. Mai 2025
In aller Frühe erschien er täglich im Füllhause, begleitet von seiner Tochter, die übrigens ganz gesund war und nur zur Gesellschaft mittrank, und bewegte sich dann in seinem mißfarbenen Paletot und den Hut in der Stirn durch den Kurgarten und die Wandelhalle, indem er das Wasser aus dem bläulichen Glasbecher durch eine gläserne Röhre zu sich nahm aus der Ferne beobachtet von den beiden amerikanischen Zeitungskorrespondenten, die gehalten waren, ihren Blättern täglich tausend Worte über Spoelmanns Ferienaufenthalt zu telegraphieren und also danach trachten mußten, Stoff zu gewinnen.
Aus Liebe und ganz ohne geschäftliche Rücksichten, erzählte der »Eilbote«, hatte er sich vermählt mit einem armen und schönen Mädchen, halb deutsch, halb angelsächsisch ihrer Abkunft nach. Sie war gestorben; aber sie hatte ihm eine Tochter zurückgelassen, dies merkwürdige Blutgemisch von einem Mädchen, das wir nun ebenfalls in unseren Mauern zu Gast hatten und das zur Zeit neunzehn Jahre alt war. Sie hieß Imma ein kerndeutscher Name, wie der »Eilbote« hinzufügte, nichts weiter als eine ältere Form von »Emma«; und leicht war denn auch zu bemerken, daß, wenn auch englische Brocken mit unterliefen, die tägliche Umgangssprache im Hause Spoelmann das Deutsche geblieben war. Wie innig übrigens Vater und Tochter einander zu lieben schienen! Jeden Morgen, wenn man sich rechtzeitig in den Quellengarten begab, konnte man beobachten, wie Fräulein Spoelmann, die ein wenig später als ihr Vater im Füllhause einzutreffen pflegte, seinen Kopf zwischen beide Hände nahm und, während er sie zärtlich auf den Rücken klopfte, ihn zum Morgengruß auf Mund und Wangen küßte. Dann gingen sie Arm in Arm durch die Wandelhalle und sogen an ihren Glasröhren
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