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Aktualisiert: 18. Juli 2025
Seltsames Verlangen, welches wohl nur der Deutsche, vielleicht auch der Engländer besitzt ich glaube, in Esneh ist während der kurzen Zeit unseres Aufenthalts so viel Bier wie nie vorher verkauft worden. Das Schloß des Vicekönigs war reizend gelegen, obschon es sich sonst keineswegs durch architektonische Schönheit auszeichnete.
Eine Eigenthümlichkeit hat Esneh noch, welche sich vielleicht in den anderen ägyptischen Städten auch findet, aber nicht so hervortritt, nämlich ein ganzes Viertel, wo nur Hetären wohnen. In der Nähe sind türkische Kaffeehäuser und von da konnten wir die interessantesten Beobachtungen anstellen.
Der jetzige Name Esneh ist der alte, ursprünglich ägyptische, wie Quatremère und Champollion aus koptischen Urkunden nachgewiesen haben. Letzterer bringt das Wort mit =Sna= was auf koptisch Garten bedeutet, in Verbindung. Dies bezeugt der prächtige Tempel, dessen Vorhalle, unter Mohammed Ali's Regierung bloßgelegt, zu den wohlerhaltensten Denkmälern gehört, welche Aegypten besitzt.
Ich habe früher schon dieser colossalen Taubenschläge erwähnt; ein einziger solcher Thurm, viel luxuriöser gebaut, als die danebenstehende menschliche Wohnung, beherbergt oft 500 und mehr Tauben. Hauptzweck der Taubenzucht ist die Erzielung von Guano, und Leute in Esneh gaben mir die Versicherung, daß der Jahresbetrag eines großen Taubenschlags oft für 40 bis 50 Ducaten Guano betrage.
Jetzt tauchten auch die Gärten von Esneh auf und bald darauf erblickte man die größeren Gebäude und die schlanken Minarets der Moscheen. Unser Factotum, Mohammed Daud, hatte ich vorausgeschickt, um uns beim Mudir anzumelden, und eine halbe Stunde vor der Stadt kam uns auf einem prächtigen weißen Berberhengste der Unter-Mudir entgegen, um uns willkommen zu heißen.
Bezaubernd in gewisser Weise waren auch die Tage in Esneh, so recht für's =Dolce far niente= angethan.
Wir aber forschten vor Allem, ob in Esneh ein Trunk Bier zu haben sei, und siehe da, die Stadt erwies sich in dieser Beziehung sehr civilisirt, denn bald darauf standen vermiedene Flaschen Ale auf dem Tische.
Wir waren allerdings im Nilthale, aber noch weit von Esneh, dessen Palmen noch nicht einmal zu sehen waren. Ein regelrechter Tagemarsch mußte noch zurückgelegt werden und zwar kein angenehmer, denn das Thermometer zeigte im Schatten über 30 Grad.
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