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Aktualisiert: 5. Mai 2025
An jenem ersten März, als Adolf Borges mit seinem Handköfferchen die Stiege emporschlenderte, um bei dem Drechslermeister das vermietbare Dachzimmerchen zu besichtigen, spielte gerade ein Orgelmann im Hof den populären Rheinländer: »Katharinchen mit dem Selleriekopp, Allez hopphopphopp! Allez hopphopphopp!«
Nur manchmal seufzte er tief, strich sich mit der Hand durch die Haare und starrte vor sich hin, aber keine Klage kam über seine Lippen. Noch immer gab er den Versuch nicht auf, seine Frau durch unerschütterliche Geduld zu zähmen. Nicht aus Trotz war er in das Dachzimmerchen gezogen, sondern weil er zu der schmerzlichen Einsicht gelangt war, daß sein Anblick auf Katharina aufreizend wirkte.
Da stieg er hinauf in das Dachzimmerchen, über die Stufen stolpernd, vor deren Unzuverlässigkeit ihn Bindegerst schon beim Mieten des Zimmers gewarnt harte. Er hatte sich die Nase gehörig aufgeschlagen, aber er spürte keinen Schmerz. Er streckte den Kopf zum Dachfensterchen hinaus und brüllte: »Ich habb 'n Sohn! 'n Sohn haww ich!«
Zuletzt schritten die Menschen an ihm vorbei, drückten ihm die Hand, murmelten irgend etwas, was er nicht verstand und nicht verstehen wollte, und dann war er plötzlich wieder zu Hause, im Dachzimmerchen, und nach einer Weile hörte er Katharina schreien: »Komm erunner, der Kaffee is aagericht!« Sie hatte für ihn kein Wort des Trostes.
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