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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Stratonicus hatte der Clonarion mit der noch unmündigen Psyche eine hinlängliche Summe Gelds übergeben, und befohlen, sie in der Nähe von Corinth zu erziehen, weil er dort die beste Gelegenheit hatte, sie von Zeit zu Zeit unerkannt zu sehen.
Critolaus faßte die heftigste Leidenschaft für sie; weil seine Liebe eben so tugendhaft, als zärtlich war, so brachte er bald die mitleidige Clonarion auf seine Seite; und da Psyche selbst nunmehr wußte, daß Agathon ihr Bruder sei, so war kein Grund, warum sie gegen die Zuneigung eines so liebenswürdigen jungen Menschen unempfindlich hätte sein sollen.
Inzwischen hatte die allenthalben herumirrende Clonarion eine Menge Abenteuer, welche sich endlich damit endigten, daß sie die Gattin eines schon ziemlich bejahrten Fischers aus der Gegend von Capua wurde, in dessen Augen sie damals wenigstens so schön als Thetis und Galathea war.
Es war natürlich, über diese Verwandlung im ersten Augenblick ein wenig mißvergnügt zu sein; aber dieser kleine vorübergehende Unmut verwandelte sich bald in die lebhafteste und zärtlichste Freude kurz, es entdeckte sich, daß die Fischerin Clonarion, die Amme der schönen Psyche war, welche, mit Hülfe dieses Namens, ihrer geliebten Amme sich wieder eben so gut zu erinnern glaubte, als diese aus den Gesichts-Zügen der Psyche, aus ihrer ähnlichkeit mit ihrer Mutter, Musarion, und besonders aus einem kleinen Mal, welches sie unter der linken Brust hatte, ihre allerliebste Pflegtochter erkannte.
Clonarion war die vertrauteste Sklavin der Mutter unsrer Heldin gewesen, und ihrer Pflege wurde nach dem Tode derselben die kleine Psyche, oder Philoclea, wie sie eigentlich hieß, anvertraut; denn Psyche war nur ein Liebkosungs-Name, den ihr ihre Amme aus Zärtlichkeit gab, und welchen die kleine Philoclea, weil sie sich niemals anders als Psyche oder Psycharion nennen gehört hatte, in der Folge als ihren würklichen Namen angab.
Kaum wurde der junge Critolaus gewahr, daß sein Vater zu wanken anfing; so wagte er's, ihm das Geheimnis der Geburt seiner Geliebten zu entdecken, welches ihm Clonarion, in Hoffnung, daß es gute Folgen haben könnte, ohne Wissen der schönen Psyche vertraut hatte.
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