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Die Bewegung, welche durch die Flucht eines Mädchens in eine gute Bürgerfamilie, ja in ein ganzes Städtchen gekommen war, hatte er mit Augen gesehen; die Szenen auf der Landstraße und im Amthause, die Gesinnungen Melinas, und was sonst noch vorgegangen war, stellten sich ihm wieder dar und brachten seinen lebhaften, vordringenden Geist in eine Art von sorglicher Unruhe, die er nicht lange ertrug, sondern seinem Pferde die Sporen gab und nach der Stadt zu eilte.

Seine Frau, aus einer alten Tiroler Bürgerfamilie, ohne wirkliche Anteilnahme an künstlerischen Dingen, aber klug und ihrem Gatten mit kameradschaftlicher Zärtlichkeit zugetan, sah seiner Liebhaberei mit einigem Spotte zu, der sich aber um so gutmütiger anließ, als das Interesse des Freiherrn ihren eigenen geselligen Neigungen entgegenkam.

Vom Kollerbräu zum Dome hinauf, vom Dome zum Kollerbräu hinunter flanierte die Jugend, die in Uniform schon etwas vorstellte, und die andere, die mit Band und Mütze bald etwas vorstellen wollte, und sie grüßten, hier verwegen, dort schüchtern, die Weiblichkeit. Ich war bei einer angesehenen Bürgerfamilie untergebracht und genoß zum ersten Male volle Freiheit in meinem Tun und Lassen.

Unter solchen Umständen griff Goethe mit glücklichem Takt nach derjenigen Schicht der Gesellschaft, die der Einfalt der Natur in Worten und Werken noch nahe stand, ohne mit dumpfem Blödsinn gegen die Weite der Welt und des Lebens verschlossen zu sein. Es ist eine Bürgerfamilie, die zugleich das schöne uralte heilige patriarchalische Geschäft des Ackerbaues treibt.

Den armen Flüchtlingen gegenüber findet sich die Bürgerfamilie nicht durch einen baren Geldbeitrag ab, nicht mit einer Hilfeleistung =in abstracto= ohne menschliche Nähe und Teilnahme; sie sendet den Ueberfluß der Wirtschaft, Schinken und Brot, Bier und Leinwand und läßt den Notleidenden so unmittelbar teilnehmen an der eigenen Wohlhabenheit.

Daß ihre Mutter einer einfachen Bürgerfamilie entstammte, das war für sie ein dunkler Punkt ihres Lebens, und in ihr lebte etwas von jenem Pöbelhaß, der stets das eine Ziel verfolgt: Rache zu nehmen an den Vornehmen.