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Aktualisiert: 26. Oktober 2025


Und wenn dieser, als Künstler oder als Betrachter, das Kunstwerk als an ihm selbst absolut beseelt auszusprechen, und sich, den Tuenden oder Schauenden, zu vergessen uneigennützig genug ist, so muß hiegegen der Begriff des Geistes festgehalten werden, der des Moments nicht entbehren kann, seiner selbst bewußt zu sein.

Kann es nicht ebenso wohl sein, daß er das, was ich für dergleichen Flecken halte, für keine hält? Und ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß er mehr recht hat, als ich? Ich bin überzeugt, daß das Auge des Künstlers größtenteils viel scharfsichtiger ist, als das scharfsichtigste seiner Betrachter.

Aber der nachdenkliche Betrachter weiß, daß die größten geistigen Epochen Deutschlands über seinen politischen Niederlagen wuchsen, daß gerade die Zeiten nach dem Dreißigjährigen Krieg, nach dem Zusammenbruch von Jena zu den schöpferischen des deutschen Lebens gehören.

Oder ist die Meinung, der Betrachter der Darstellungen erlebe es, daß in ihm eine schmerzliche Mitempfindung erst erweckt werde, dann schwinde? Gewiß müßte dies der Fall sein, wenn in ihm das mit dem Aufhören des Schmerzes verbundene Wonnegefühl entstehen sollte. Wie aber sollte dies geschehen.

Eben diese "Weltanschauung" soll dann gewiß auch der Betrachter gewinnen. Ich sagte schon, daß das tragische Kunstwerk, wie keine pessimistische, so auch keine optimistische Weltanschauung predige. Es hat mit beiden gleich viel oder gleich wenig zu thun.

Wort des Tages

oranier

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