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Des Menschen Sinn ist unbändig, ich besonders bedarf der Weite gar sehr. Nicht sowohl das Beharren als ein schnelles Auffassen muß jetzt mein Augenmerk sein. Hab' ich einem Gegenstande nur die Spitze des Fingers abgewonnen, so kann ich mir die ganze Hand durch Hören und Denken wohl zueignen.

So erkenne ich denn, =daß nichts von alledem, was ich mit Hilfe des Vorstellungsvermögens auffassen kann, zu jener Kenntnis gehört, die ich von mir habe, und mein Geist muß sich sorgfältigst davon abwenden, wenn er sein eigenes Wesen ganz genau erkennen will=. Aber was bin ich denn nun? Ein denkendes Wesen! Was bedeutet das?

Man könnte in dem Einheitsgesetze unsres Erkennens den Einen Erkennenden als Träger und Erzeuger des überzeitlichen, natürlich auch überräumlichen Systemes aller Wahrheit auffassen; aber es ist einleuchtend, dass das Wort Träger in diesem Falle nicht im Sinne der Substanzvorstellung und das Wort Erzeuger nicht im Sinne der Ursachvorstellung gedacht wird.

In normalen Fällen pflegen wir ein Individuum, das so greis ist, totzulachen, da es um erinnerungslos-krauses Hirn nicht schad ist und die Gesunden unter zu oft wiederholten Leitmotiven leiden. Man muß es demnach als Zeichen von Schuldbewußtsein auffassen, daß man befahl, den armen Sternschlucker über diese Grenze hinaus zu erhalten.

Es hiesse die Tatsachen auf den Kopf steilen, wollte man die physische Schwäche der Bahau, die sie zu Sklaven der umgebenden Natur macht, als Folge einer geringen geistigen Begabung auffassen.

Jetzt aber, nachdem das Kind geboren war, konnte sie die Sache nicht von diesem Gesichtspunkt auffassen. Sie fand, daß sie selbstsüchtig gehandelt hatte. »Das Kind muß einen Vater haben«, sagte sie zu sich.

Von zwei Menschen, welche dieselbe Aeusserung belachen, kann der eine sie als pseudonaiv, der andere sie als eine witzige auffassen. Das Naive* bildet, wie schon gesagt, die auf höchster Stufe stehende Form des Komischen.

Auch die Vernunft billigt es keineswegs, wenn du es nicht bist. Ruhe nicht eher, als bis du es so weit gebracht hast, daß ein der menschlichen Bestimmung entsprechendes Handeln in jedem einzelnen Falle dir ganz dasselbe ist, was ein Leben in Herrlichkeit und Freude für die Genußsüchtigen. Denn eben als einen Genuß mußt du es auffassen, wenn dir vergönnt ist, deiner Natur gemäß zu leben.

Wenn man aber jetzt sogar trotz der Lebensgefahr das Stehlen nicht läßt, welche Gewalt oder welche Befürchtung könnte dann die Verbrecher abschrecken, nachdem ihnen erst einmal ihr Leben gesichert ist? Würden sie es nicht so auffassen, als ob die Milderung der Strafe sie gewissermaßen durch eine Prämie zum Verbrechen geradezu ermuntere

Allein diese Auskunftsmittel, statt die Täuschung in dem Auffassen abzuhalten, erweisen sich vielmehr selbst als nichtig, und das Wahre, das durch diese Logik des Wahrnehmens gewonnen werden soll, erweist sich in einer und derselben Rücksicht, das Gegenteil zu sein, und hiemit zu seinem Wesen die unterscheidungs- und bestimmungslose Allgemeinheit zu haben.