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Kritik der Décadence-Moral. Eine "altruistische" Moral, eine Moral, bei der die Selbstsucht verkümmert , bleibt unter allen Umständen ein schlechtes Anzeichen. Dies gilt vom Einzelnen, dies gilt namentlich von Völkern. Es fehlt am Besten, wenn es an der Selbstsucht zu fehlen beginnt.

Man kann sich, wie bereits bemerkt, sehr wohl einen Staat auf kommunistischer Grundlage vorstellen, in welchem alles Besitztum gemeinsam und die Arbeit ganz freiwillig sein würde vorausgesetzt, dass die durch lange Jahre und entsprechende Gesellschaftszustände grossgezogenen egoistischen Triebe und Neigungen der menschlichen Natur sich in altruistische umgewandelt hätten, was natürlich nur sehr langsam und allmählich geschehen könnte.

Er ahnte dumpf und immer heller die altruistische Verpflichtung, den wohlgemeinten Versuch des Unbekannten zu Ende führen zu müssen, lud, am Fenster stehend, die abgeplattete Revolverkugel mechanisch in den Lauf eines Schießinstruments, die Sache ging zielgerecht in seine duellalte Schläfennarbe los, und mit der Hand nach den Sternen greifend, als wolle er diese Steinchen auf irgendwen werfen, hörte er noch, gegen den zertrümmerten Spiegel fallend, verzweifelt als letztes Wort in der Sprache der alten Welt die bekümmerte und eines tschechischen Akzentes nicht entbehrende Stimme des Ewigkeitsschaffners: »Wodianer-Bruckenthal-Sarmingstein umsteigen

Die Umbildung der »bösen« Triebe ist das Werk zweier im gleichen Sinne wirkenden Faktoren, eines inneren und eines äußeren. Der innere Faktor besteht in der Beeinflussung der bösen sagen wir: eigensüchtigen Triebe durch die Erotik, das Liebesbedürfnis des Menschen im weitesten Sinne genommen. Durch die Zumischung der erotischen Komponenten werden die eigensüchtigen Triebe in soziale umgewandelt. Man lernt das Geliebtwerden als einen Vorteil schätzen, wegen dessen man auf andere Vorteile verzichten darf. Der äußere Faktor ist der Zwang der Erziehung, welche die Ansprüche der kulturellen Umgebung vertritt, und die dann durch die direkte Einwirkung des Kulturmilieus fortgesetzt wird. Kultur ist durch Verzicht auf Triebbefriedigung gewonnen worden und fordert von jedem neu Ankommenden, daß er denselben Triebverzicht leiste. Während des individuellen Lebens findet eine beständige Umsetzung von äußerem Zwang in inneren Zwang statt. Die Kultureinflüsse leiten dazu an, daß immer mehr von den eigensüchtigen Strebungen durch erotische Zusätze in altruistische, soziale verwandelt werden. Man darf endlich annehmen, daß aller innere Zwang, der sich in der Entwicklung des Menschen geltend macht, ursprünglich, d.