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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Nun sang sie die neuen Sachen durch, während ihr Cicisbeo akkompagnierte. Ihre schöne Stimme erging sich in den glänzendsten Läufen und Trillern, und zwischendurch bemerkte ich wohl, wie sie nach der dunklen Ecke hinübersah, wo ich an der Wand lehnte und mechanisch, sobald eine Arie zu Ende war, in den allgemeinen Applaus einstimmte.
Unterdessen nahmen die Negoziationen zwischen Altheim und Renatchen ihren erwünschten Fortgang, und Hohendorf, der dieses nur zu bald inneward, verzweifelte darüber. Er kam oft zu Zerbinen, der, hinter zugezogenen Fenstergardinen, in mathematischen Büchern vergraben saß, in denen er leider! oft den ganzen Tag emsig las, ohne doch zwei Zeilen zu verstehen, auch an die erste Seite immer wie gebannet blieb, so sehr hatten seine Gedanken, wie ausgerissene unbändige Hengste, einen andern Weg genommen. Das Studium lag; alle seine Schüler verließen ihn; Hohendorf allein blieb ihm, doch mehr um ihm seine Not zu klagen, als Festungen erobern zu lernen. Zerbin hörte alle seine Klagen, Verwünschungen, Schmäh- und Lästerungen über Altheim und Renatchen mit großer Geduld an, und hatte nie das Herz, die seinigen dazuzufügen, sondern akkompagnierte ihn aufs höchste mit einigen halberstickten Seufzern, oder einem frostigen Lachen und einer so sokratischen Miene, daß er den Scharfsichtigsten selber betrogen haben würde, weil er fest entschlossen war, und einen gewissen Reiz drin fand, sich mit dieser erkünstelten Gleichgültigkeit das Herz abzustoßen.
In zwei Zimmern stehen gute Pianoforten zu ihrem Gebrauch, im dritten eine Orgel. Als wir in letzteres traten, saß ein junger Blinder an der Orgel und akkompagnierte drei jungen Mädchen, seinen Unglücksgefährtinnen. Sie sangen dreistimmig eine rührende Klage, gemildert durch stille Ergebung und Hoffnung auf den Tag, der einst ihre lange Nacht erhellen wird.
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