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Bei Kant durch ein objektives Moralgebot, das jenseits jeglichen besonderen Interesses steht, aber in der Vernunft des Subjekts wurzelt; bei Goethe durch eine unmittelbare innere Einheit der sittlich-praktischen Lebenselemente, durch eine die Gegensätze einschließende Natur des Menschen und der Dinge.

Entfalte du die alten Pergamente, Nach Vorschrift sammle Lebenselemente Und füge sie mit Vorsicht eins ans andre. Das Was bedenke, mehr bedenke Wie. Indessen ich ein Stückchen Welt durchwandre, Entdeck' ich wohl das Tüpfchen auf das i.

Soll aber eine objektive, d. h. hier, über dem Bewußtsein gelegene Einheit des Seins gesucht werden, so könnte sie für Kant nur in Gott liegen, den er ja auch ausdrücklich heranzieht, wo es sich um die Vereinigung der divergentesten Lebenselemente, der Sittlichkeit und der Glückseligkeit handelt: ein transszendenter Gott, ein Ding-an-sich, jenseits aller Anschaulichkeit des Seins. Für Goethe aber kommt alles darauf an, daß die Einheit der Dinge nicht jenseits der Dinge selbst liegt; er verwirft nicht nur den Gott, „der nur von außen stieße

Sein Gedachtes, sein Geschautes, sein Geträumtes, sein Werden, sein persönliches Erleben, seine Anschauung der Welt, sein Kampf gegen die Gesellschaft, sein Verhältnis zur Natur, dies alles verdichtet, vereinfacht, verbildlicht und zur Schönheit verwandelt, wird nun für den Dichter zum Mythos, wird es erst dann, wenn er zugleich Künstler ist, wenn er alle Lebenselemente zu Kunstelementen umgeschmolzen und das Persönliche in ein Göttliches verwandelt hat.