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Mit mir selbst zerfallen, saß ich am Vorabend meiner Abreise im dunklen Hintergrund der kleinen Hofloge des Theaters und sah den Faust. Wie seltsam geschah mir: Acht Wochen hatte ich in Goethes Stadt gelebt, hatte täglich die Luft geatmet, die droben im Archiv sein Lebenswerk in seinen Schriften umgab, und nun plötzlich sprach er selbst, und ich kannte ihn nicht!

"Boston!" rief der Tanzordner und rutschte mit schleifenden Füßen durch den gebohnerten Saal. Frau Schnepfe schüttelte den Kopf ob solchen Tumults. Fräulein Amalie, den Rücken an die Wand gelehnt, streichelte ihren Zwergpintsch mit der gepflegten Haltung einer Dame, die in der Hofloge sitzt.

Um ein Uhr, glaube ich, war die feierliche Eröffnung im Weißen Saal des königlichen Schlosses. Der Reichskanzler, die Mitglieder vom Bundesrat, Generale und andere Offiziere und die Reichstagsabgeordneten versammelten sich. Die Kaiserin, die Kronprinzessin und die Prinzessin Eitel Friedrich saßen in der Hofloge. Das war, glaube ich, alles nicht viel anders, als es jedesmal bei der Eröffnung des Reichstags ist. Aber das war dann anders, und der Vater sagt, das mahnte gleich so ernst an den Krieg, daß der Kaiser in der grauen, feldmarschmäßigen Uniform erschien und auch der Kronprinz und die fünf andern Prinzen, alle in Felduniform. Der Kaiser schritt die Stufen des Thrones hinauf, bedeckte sein Haupt mit dem Helm und las die Thronrede, laut, mit tief bewegter Stimme. Er rief die Welt zum Zeugen auf, daß wir durch Jahrzehnte unermüdlich bestrebt waren, den Frieden zu erhalten und daß nur mit schwerem Herzen der Befehl zu mobilisieren ergangen sei. Dann sprach er von unserer Bundestreue gegen