Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 28. Mai 2025
Der Berichterstatter schloß. Graf Ballestrem erhob sich: »Wir treten nunmehr in die Beratung des Zolltarifs ein ...« In diesem Augenblick stieg Herr von Kardorff, der greise Führer der Rechten, mit jugendlicher Elastizität die Stufen zur Estrade empor. Ein weißes Papier zitterte in seinen Händen.
Wir hatten achtzig Abgeordnete im Parlament, und doch würde Preußens Reaktion sie mit einer Handbewegung beiseite schieben. Es klang wie ein Hohn unserer Ohnmacht, wenn der Kanzler die Machtmittel des Staats für ausreichend erklärte, um »Pöbelexzesse zu verhindern.« Er hatte recht. Es kam zu keinen Exzessen. Die Einführung des Zolltarifs stand vor der Türe.
Dieser Gedanke, der uns heute trivial und selbstverständlich erscheint, war der Diplomatie der Kleinstaaten jener Zeit völlig neu. Den Berliner Staatsmännern war er wohlbekannt; denn nur jenen Staaten, die sich dem preußischen Zollsystem einfügen wollten, hatte Preußen freien Verkehr angeboten. Ebenso tief durchdacht waren die Grundzüge des Zolltarifs, welche Nebenius entwarf.
Die Stimme, mit der er scharf und hell seine Worte in den Saal hinausstieß, vibrierte: »In wenigen Minuten wird dem Hause ein Antrag vorliegen, der dahin geht, in Paragraph 1 der Gesetzesvorlage die Enbloc-Annahme des Zolltarifs auszusprechen ...« Ein Hohngelächter übertönte jedes weitere Wort. Die Linke sprang auf und umdrängte die Estrade.
Wort des Tages
Andere suchen