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Aktualisiert: 20. Mai 2025


Es fällt mir schwer zu sagen, was ich hörte. Anfangs war es ein undeutliches, kaum wahrnehmbares, doch unaufhörlich sich wiederholendes Trompetengeschmetter und Händeklatschen. Es war, als ob irgendwo in weiter Ferne, in einem Abgrund eine zahllose Menschenmenge wogte sie war in Aufruhr, sie wuchs an, und ihre Rufe klangen kaum hörbar, wie im Traume, wie aus tiefem, bedrückendem, tausendjährigem Schlafe. Die Luft über der Ruine begann sich zu regen und dunkler zu werden ... Ich glaubte Schatten zu sehen, Myriaden Schatten, Millionen Umrisse, hier abgerundet wie Helme, dort zugespitzt wie Speere; auf allen diesen Helmen und Speeren sprühten im Mondlichte blaue Funken, und die ganze Armee, die ganze Masse rückte immer näher und näher heran, immer anwachsend und wie ein Meer tobend ... Eine unsagbare Spannung, eine Spannung, stark genug, um die ganze Welt aus den Fugen zu heben, schien diese Menge vorwärts zu treiben, und keine einzige Gestalt trat einzeln hervor ... Und plötzlich war es mir, als ob durch die Menge ein Beben ginge, als ob ungeheuere Wogen zurückprallten und sich zerteilten ... »Caesar, Caesar venitrauschten die Stimmen, gleich den Blättern des Waldes, in den ein plötzlicher Sturm gefahren ist ... Ein dumpfer Donnerschlag, und ein bleiches, ernstes lorbeerbekränztes Haupt mit gesenkten Lidern, das Haupt des Imperators kam langsam hinter der Ruine zum Vorschein

Auch ich blickte in der gleichen Richtung, und sofort wurde mir alles klar. Im schmalen Gange zwischen den Säulen und der Wand ging er, der Mann, den ich mit ihr im Walde gesehen hatte. Ich erkannte ihn sofort: er hatte sich gar nicht verändert. Sein blonder Schnurrbart war noch ebenso schön, und in seinen braunen Augen leuchtete noch immer die gleiche selbstbewußte und ruhige Heiterkeit. Er ging nicht schnell, wiegte sich in den Hüften und erzählte etwas einer Dame im Domino, die er am Arme führte. Als er an uns vorüberging, hob er plötzlich den Kopf und blickte zuerst auf mich und dann auf sie, mit der ich stand; offenbar erkannte er sofort ihre Augen, denn plötzlich zuckten seine Brauen; er kniff seine Augen zusammen, und über seine Lippen huschte ein kaum wahrnehmbares, doch ungemein freches Lächeln. Er neigte sich zu seiner Dame und flüsterte ihr etwas ins Ohr; sie wandte sich sofort um, und ihre blauen Augen streiften uns mit einem schnellen Blick; dann kicherte sie leise und drohte ihrem Begleiter mit ihrem kleinen Händchen. Er zuckte leicht die Achseln, und sie schmiegte sich kokett an ihn

Giulio verbarg sich in der Loge der Schließerin, zur Linken des Eingangs; zu seiner Freude fand er dort ein kaum wahrnehmbares Lämpchen, das vor dem Bildnis der Madonna brannte; er nahm es mit großer Vorsicht, um es nicht auszulöschen; er bemerkte zu seinem Kummer, daß er zitterte. Er betrachtete seine Wunde am Knie, die ihn sehr schmerzte; das Blut floß in Strömen.

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