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Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts wagte man sich nur mit Schrecken in das Esterel hinein, jetzt wandelt man in demselben sicherer als in den Anlagen mancher großen Stadt. – Unser erster Besuch sollte dem höchsten Punkt des Gebirges, dem Mont Vinaigre gelten, dessen Gipfel sich 616 Meter hoch über den Meeresspiegel erhebt.

Der Eindruck, den wir empfingen, war erhaben und lieblich zugleich, malerisch und von mächtiger Wirkung. Während vom Mont Vinaigre aus unser Auge erst in der Ferne über grüne Berge das Meer erreichen konnte, hatten wir hier die blauen Fluthen zu unseren Füßen. Die grünen Abhänge des Cap Roux fallen langsam zum Meere ab; sie endigen in schroffen Felsen, die sich senkrecht in die Wellen stürzen.

Zum großen Theil entblößt, mußte sie an schlimmen Tagen dem Mistral hier trotzen. In dem friedlichen Bilde, das uns umgab, störte diese nackte Eiche wie ein Mißton die Harmonie. Der Weg, den wir bei Malpay verlassen hatten, setzt sich in gerader Richtung am Fuße des Mont Vinaigre fort und trifft bald auf die große Straße von Fréjus und Cannes.

Man verläßt in Malpay die breite Straße und folgt in östlicher Richtung dem Fußweg, der in zahlreichen Windungen am südlichen Abhang des Mont Vinaigre aufwärts steigt. – Wie kommt der Berg zu seinem merkwürdigen Namen? Es heißt der saure Wein, der an seinen Flanken wuchs, hätte ihm denselben verschafft.

Die besten Karten der Gegend, die wir uns zu verschaffen vermocht, Karten, welche das Ministerium des Inneren im Jahre 1889 veröffentlicht hatte, reichten eben nur aus, um uns irre zu führen. Der Weg zum Mont Vinaigre war übrigens nicht schwer zu entdecken.