Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 3. Mai 2025
Es ergiebt sich, dass, wenn auch in Bezug auf das Enthaltensein von Denknotwendigkeit geredet werden kann, diese Denknotwendigkeit doch nicht mit der Einsicht verwechselt oder verselbigt werden darf. Auch in Bezug auf das zusammengehörige Nichtenthaltene kann von Denknotwendigkeiten geredet werden.
Weniger deutlich giebt sich kund, dass von der Einsicht auch der Zustand der Gewissheit und das Bewusstsein der Wahrheit verschieden ist; aber beide setzen die Erkenntnis als vollendet voraus und dürfen darum nicht mit der Einsicht verselbigt werden. Das Urteil entspricht dem Finden der wesentlichen Merkmale durch den Blick des Geistes.
Denn sonst dürften wir nicht in gleicher Weise reden, wenn es sich um bloss thatsächliche Wahrheiten handelt, bei denen offenbar die Annahme eines Notwendigkeitszusammenhangs ausgeschlossen ist. Indes könnte immerhin die Einsicht überall da mit der Denknotwendigkeit verselbigt werden müssen, wo ein solcher Notwendigkeitszusammenhang des Zusammengehörigen vorliegt.
Es ist aber zu beachten wichtig, dass dieser Grund nicht zwingend wirkt. Einsicht hat nichts mit äusserem Zwange oder innerer Nötigung gemein; sie kann darum auch keineswegs mit Denknotwendigkeit verselbigt werden. Allerdings kommt in unsren Schlussfolgerungen aus der Einsicht häufig so etwas wie Denknotwendigkeit zum Ausdruck. Wir sagen: es kann nicht anders sein, es muss so sein.
Ohne dieses, dem sinnlich erscheinenden Leib Entsprechende ist ja kein Bewusstsein denkbar, und ohne Annahme des Bewusstseins können wir auch von keinem Ich reden. Sicher ist es ferner keine Substanz, die nur zur Erscheinungsform der körperlichen Dinge gehören kann. Auch mit dem Selbst-Bewusstsein oder Ich-Bewusstsein, das nur sein Merkmal bildet, kann das Ich und Selbst nicht verselbigt werden.
Es ist eine den Religionsbegriff verflachende und entleerende Auffassung, wenn man erklärt, die Religion bestehe in blossen Gefühlen, und wenn man sie in diesem Sinne mit Gesinnungen verselbigt. Als ob Gesinnungen ohne theoretische Grundlagen denkbar wären!
In diesem höchsten Sinne wird in der christlichen Religion Gott als die Wahrheit bezeichnet und die Erkenntnis mit dem ewigen Leben verselbigt, oder das ewige Leben auf die Erkenntnis zurückgeführt. »Das ist das ewige Leben, das sie Dich erkennen und den Du gesandt hast, Jesum Christum.« In diesem höchsten Sinne des Wortes Wahrheit wird dann auch in der christlichen Religion alles auf Gott, den König im Reiche der Wahrheit, bezogen, alles sub specie aeternitatis betrachtet, alles nach seiner ewigen Bedeutung im Gegensatze zu dem vergänglichen Scheine ins Auge gefasst und gewertet.
Wort des Tages
Andere suchen