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Der letzte und hauptsächlichste Vorteil meines Vorschlags beruht aber darin, dass der Staat, ohne die verhasste Steuerschraube in Anwendung bringen zu müssen, auf die leichteste Weise in den Besitz hinreichender Geldmittel kommt, um alle im Interesse der Allgemeinheit notwendigen Massregeln durchführen zu können, wie Erziehung und Erhaltung der Kinder, wo die Einzelfamilie dazu nicht ausreicht, Unentgeltlichkeit des gesamten Unterrichts, Versorgung von Witwen und Waisen, Abschaffung des Pauperismus und unverschuldeter Arbeitslosigkeit, Beschaffung der Arbeits- oder Produktionsmittel, Besorgung des Verkehrswesens u. s. w.

Die Achillesferse des Arbeitervereinsverbandes waren die schwachen Finanzen. Mit dem jährlichen Groschenbeitrag ließ sich nicht viel anfangen, obgleich der Verband 10000 Mitglieder hatte. Neben den Steuern für lokale Zwecke vergaß man, größere Opfer für den Verband zu bringen. Hier war uns der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein weit über. Wir im Vorort dachten daher ernstlich auf Abhilfe durch Aenderung der Organisation. Die Lage wurde für uns noch unangenehmer, als Schweitzer große Agitationstouren durch Sachsen und Süddeutschland ankündigte, für die er eine Anzahl Agitatoren bestimmt hatte. Die Abwehr erforderte unsererseits vor allem Geld, das wir nicht hatten. Erhebliche Geldzuschüsse erforderte auch dasDemokratische Wochenblatt“, das vom Dezember 1868 ab Verbandsorgan wurde. Wir hatten dasselbe mit ganzen 10 Talern in der Tasche gegründet, zu denen noch weitere kleine Beträge kamen. Auf ähnlicherfinanzieller Grundlagewurden später öfter Parteiorgane gegründet. Rechnerisch waren sie schon mit der ersten Nummer bankrott. Aber die Opferwilligkeit und Begeisterung für ein Blatt kannte kaum Grenzen. Die leitenden Persönlichkeiten mußten sich freilich mit lächerlich geringen Summen für ihre Arbeitsleistung begnügen, und sie taten es. Die heutige Generation in der Partei hat keine Vorstellung von der Armseligkeit der damaligen Zustände und von den Ansprüchen an Unentgeltlichkeit der Leistungen. So erhielt zum Beispiel Liebknecht als Redakteur desDemokratischen Wochenblattsmonatlich nur 40 Taler, später als Redakteur desVolksstaatmonatlich 65 Taler. Hepner wurde 1869 mit monatlich 25 Taler angestellt; den Arbeiterteil imDemokratischen Wochenblattschrieb ich unentgeltlich, für die Leitung der Expedition erhielt ich monatlich 12 Taler, dafür mußte ich auch die Räume hergeben. Als 1870 der Krieg ausbrach, verzichtete ich auf dieses horrende Gehalt. Gehaltserhöhungen kannte man damals nicht. Als zum Beispiel 1878 derVorwärts“, der Nachfolger desVolksstaat“, auf Grund des Sozialistengesetzes totgeschlagen wurde, hatte Liebknecht noch dasselbe Gehalt wie neun Jahre zuvor. Aber mittlerweile hatte er aus der zweiten Ehe fünf Kinder mehr, von denen damals das älteste keine zehn Jahre zählte. In finanzieller Beziehung sind wir im Vergleich zu früher

Der achte Punkt verlangt abermals Dinge, die längst als Forderungen liberaler Gesetzgebung anerkannt sind, wie Unentgeltlichkeit der =Rechtspflege=, Berufungsrecht, Entschädigung unschuldig Verurteilter, Abschaffung der Todesstrafe, Dabei findet sich aber auch die Forderung der =Rechtsprechung durch vom Volk gewählte Richter=. Das Beispiel Amerikas, wo diese Einrichtung Korruption und Bestechlichkeit grossgezogen hat, hätte die Verfasser des Programms von der Einfügung dieses Punktes abhalten sollen.