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Sie befahl nun sofort, die Kleine solle mit nach Svansskog gehen; Maja Lisa werde doch wohl nicht denken, sie wisse so wenig, was sich schicke, daß sie Maja Lisa den weiten Weg allein gehen lassen würde. Und sie brauche sich auch wegen der Großmutter durchaus nicht zu beunruhigen, es seien wirklich Frauenzimmer genug auf dem Hofe, die nach ihr sehen könnten.

»Siehst du, Maja Lisa, in der ersten Zeit nach meiner Verheiratung ging ich heim nach Lövdala, sooft ich nur konnte. Ich sah wohl, daß das den Leuten hier auf Svansskog nicht angenehm war; aber ich ging trotzdem, denn ich hatte Heimweh, und im Anfang war ich gar nicht glücklich hier. Es war nicht so leicht für mich, das kann ich dir sagen.

Jetzt fühlte sich die Pfarrerstochter auch etwas gereizt. Warum war der Vater so aufgebracht? Meinte er, sie habe Pastor Liljecrona damals in Svansskog an sich zu locken gesucht? Mit ihm zu sprechen, war doch wohl nicht verboten gewesen? Aber sie überwand sich und bat den Vater, ihr doch zu glauben, daß sie von alledem nie ein Wort gehört habe.

Und dann war er gerade wieder so wie in Svansskog. Sie wußte nicht, warum sie auf einmal ärgerlich und gerührt zugleich war, auch nicht, warum der

Tante Margareta in Svansskog habe ihr vielleicht keine ganz richtige Schilderung gegeben. Hier erkühnte sich Maja Lisa, den Vater zu unterbrechen, indem sie sagte, die Tante in Svansskog habe ihr zwar viel von Pastor Liljecrona erzählt, die Haushälterin aber mit keinem Wort erwähnt. Der Vater machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand.

Er war aber nur bis zur Svansskoger Herberge gefahren, und nach seiner Rückkehr war er vollständig verändert, trübsinnig und aufgeregt und von der Hochzeit war nie mehr die Rede gewesen. Da hatte sich die Haushälterin erkundigt, mit wem er denn in Svansskog zusammengetroffen sei. Jetzt wendete sich der Pfarrer direkt an Maja Lisa. »Du weißt am Ende nicht einmal, wen er da getroffen hat

Ja, gerade deshalb fühlte sie sich alt und schwach, weil sie von allen verlassen worden war. Sie war ebenso einsam wie jemand, dem alle seine Freunde gestorben und ins Grab gesenkt worden sind. Seit jenem Tage in Svansskog war sie mit niemand mehr zusammengetroffen, der ihr wohlwollte und sich ihrer annahm.

Sie hörte ihn zum ersten Male spielen, denn jenes Aufspielen auf Svansskog konnte nicht gerechnet werden. Und sie konnte nichts dafür, aber mitten in ihrem tiefen Leid bereitete es ihr eine innige Freude, daß er wieder nach dem Bogen gegriffen hatte. Ja, ja, seine große Liebe zu ihr, sie war es, die ihn instand gesetzt hatte, ihn wieder zu führen.

Eines Morgens, als sie mit Vater und Mutter am Frühstückstisch saß, ließ sie ganz zufällig ein paar Worte über die Tante auf Svansskog fallen und sagte, man dürfe sie doch wohl nicht ganz vergessen. Der Vater sah sofort von seinem Teller Grütze auf.

Ja, es sei wohl schon eine gute Weile her, meinte er, und sie müßten eigentlich wieder hinfahren und einen Besuch dort machen. Die Stiefmutter schwieg, weil sie von der Bauernfamilie nicht viel wußte, und so mußte Maja Lisa antworten, daß seit letzte Weihnachten niemand mehr auf Svansskog gewesen sei.