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Aktualisiert: 1. Mai 2025
Ganz gegen das Ende, als die Zerstörung schon das Gehirn ergriffen hatte, machte der Großherzog einen Wunsch deutlich, der, kaum verstanden, auch eiligst erfüllt wurde, obgleich seine Erfüllung nichts bessern konnte. In dem Murmeln des Kranken kehrten gewisse Worte, scheinbar zusammenhanglos, beständig wieder. Er nannte mehrere Stoffe, Seide, Atlas und Brokat, erwähnte des Prinzen Klaus Heinrich, brauchte einen medizinischen Fachausdruck und ließ etwas von einem Orden, dem Albrechtskreuz dritter Klasse mit der Krone, vernehmen. Zwischendurch fing man ganz allgemeine Wendungen auf, die sich wahrscheinlich auf des Sterbenden fürstlichen Beruf bezogen und wie »außerordentliche Verpflichtung« und »bequeme Mehrzahl« lauteten; dann wiederholten sich die Stoffbezeichnungen, zu denen sich schließlich, mit stärkerer Stimme, das Wort »Sammet« gesellte. Und da begriff man, daß der Großherzog den Doktor Sammet zur Behandlung heranzuziehen wünsche, jenen Arzt, der vor zwanzig Jahren bei Klaus Heinrichs Geburt zufällig auf der Grimmburg zugegen gewesen war und nun seit langem in der Hauptstadt praktizierte. Der Doktor war freilich ein Kinderarzt, aber man berief ihn doch, und er kam: ziemlich ergraut bereits an den Schläfen, mit sorglos hängendem Schnurrbart, auf den seine Nase allzu flach abfiel, sauber rasiert übrigens und ein wenig wund davon an den Wangen. Seitwärts geneigten Kopfes, eine Hand an der Uhrkette und den Ellenbogen dicht am Oberkörper, prüfte er die Sachlage und begann sogleich, sich in tätiger Sanftmut um den hohen Kranken zu bemühen, worüber dieser in unzweideutiger Weise seine Befriedigung kundgab. So geschah es, daß Doktor Sammet dem Großherzog die letzten Injektionen verabfolgen, ihm mit stützender Hand den schweren Übergang erleichtern, vor den übrigen
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