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Denn wo ist der glückliche Versifikateur, den nie das Silbenmaß, nie der Reim, hier etwas mehr oder weniger, dort etwas stärker oder schwächer, früher oder später, sagen ließe, als er es, frei von diesem Zwange, würde gesagt haben?

Wenn er aber auch die poetische Sprache und ein gewisses Silbenmaß als notwendige Eigenschaften eines Gedichtes betrachtet: so kann ich seiner Meinung nicht sein. Ich werde mich weiter unten hierüber ausführlicher erklären. Dieses Wort ist nichts bestimmter als das Wort Lehre des de La Motte. Alle Künste, alle Wissenschaften haben Regeln, haben Vorschriften.

Ich habe die Versifikation nie so in meiner Gewalt gehabt, daß ich auf keine Weise besorgen dürfen, das Silbenmaß und der Reim werde hier und da den Meister über mich spielen. Geschähe das, so wäre es ja um die Kürze getan und vielleicht noch um mehr wesentliche Eigenschaften der guten Fabel. Denn zweitens Ich muß es nur gestehen; ich hin mit dem Phaedrus nicht so recht zufrieden.

In seinen Gedichten fand er nur ein monotones Silbenmaß, in welchem, durch einen armseligen Reim zusammengehalten, ganz gemeine Gedanken und Empfindungen sich hinschleppten; und so benahm er sich auch jede Aussicht, jede Lust, die ihn von dieser Seite noch allenfalls hätte wieder aufrichten können. Seinem Schauspielertalente ging es nicht besser.

Eine solche ist aber auch nicht in den Räsonnements dieses Briefwechsels entwickelt, wenn man einige leicht zu überschlagende Stellen über das Silbenmaß ausnimmt. Beide, Schiller und ich, haben nur gesucht, die Gründe darzulegen, aus welchen das Gefühl entspringt, die Bedingungen, unter denen es entsteht.

Und sonach wünschte ich unserm prosaischen Übersetzer recht viele Nachfolger; ob ich gleich der Meinung des Houdar de la Motte gar nicht bin, daß das Silbenmaß überhaupt ein kindischer Zwang sei, dem sich der dramatische Dichter am wenigsten Ursache habe zu unterwerfen.

Bei "Erwin" muß ich noch bemerken, daß du das trochäische Silbenmaß, besonders im zweiten Akt, öfter finden wirst; es ist nicht Zufall oder Gewohnheit, sondern aus italienischen Beispielen genommen. Dieses Silbenmaß ist zur Musik vorzüglich glücklich, und der Komponist kann es durch mehrere Takt und Bewegungsarten dergestalt variieren, daß es der Zuhörer nie wiedererkennt.

Manche möchten das Silbenmaß bei einem so uralten Stoffe zu modern finden. Diesen können Sie aber sehr befriedigend antworten, daß die philosophische Behandlung des Stoffes denselben an sich schon aus seiner Urwelt heraus in ein modernes raisonnierendes Zeitalter versetzt.

Auch Phaedrus, der sich vornahm die Erfindungen des Aesopus in Versen auszubilden, hat offenbar den festen Vorsatz gehabt, sich an diese Regel zu halten; und wo er davon abgekommen ist, scheinet ihn das Silbenmaß und der poetischere Stil, in welchen uns auch das allersimpelste Silbenmaß wie unvermeidlich verstrickt, gleichsam wider seinen Willen davon abgebracht zu haben. Aber La Fontaine?