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>Was sagst du da?< fragte die Braut. >Ich habe doch nie ein Seehundfell gehabt.< Es war, als habe sie alles vergessen. >Weißt du denn nicht mehr, wie du mit den Meermädchen getanzt hast?< fragte der Fischer. >Ich weiß nicht, was du meinst,< antwortete die Braut. >Du hast wohl heute nacht einen sonderbaren Traum gehabt.<

Alle liefen am Ufer hin und her und halfen ihr suchen, aber kein Seehundfell war zu finden. Während sie noch eifrig suchten, sahen sie, daß sich der Himmel im Osten lichtete und der Tag graute. Da schienen sie nicht länger bleiben zu können, und alle schwammen davon, ausgenommen die eine, die ohne Seehundfell war. Sie blieb am Strand sitzen und weinte bitterlich.

Als sie jenen Holm sehen konnten, wo er seine Braut gewonnen hatte, die nun glücklich und geschmückt neben ihm im Boot saß, mußte er unwillkürlich lächeln. >Warum lachst du?< fragte die Braut. >Ach, ich denke an jene Nacht, wo ich dein Seehundfell versteckte,< antwortete der Fischer; er fühlte sich ihrer jetzt vollkommen sicher und meinte, er brauche nichts mehr vor ihr zu verheimlichen.

>Wenn ich dir nun aber dein Seehundfell zeige, glaubst du mir dann?< fragte der Fischer und steuerte sogleich auf jenen Holm zu. Als sie dort angekommen waren, stieg das Brautpaar aus, und der Fischer zog das Fell unter dem Stein hervor, wo er es damals versteckt hatte. Aber kaum erblickte die Braut das Seehundfell, als sie es auch schon an sich riß und sich über den Kopf warf.

Sie stürzte auf ihn zu und fragte ihn, ob er nicht ihr Seehundfell gesehen habe; aber der Fischer tat, als verstehe er nicht einmal, was sie meinte. Da setzte sie sich wieder nieder und fing aufs neue zu weinen an. Aber jetzt schlug er ihr vor, zu ihm ins Boot zu steigen. >Komm mit mir in meine Hütte,< sagte er, >meine Mutter wird sich deiner annehmen.