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Aktualisiert: 26. September 2025
So war Pärtel funfzehn Jahre alt geworden, und sollte nun nicht länger mehr Hüterknabe bleiben. Der Wirth nahm ihn zum Knecht, ohne ihm jedoch schwerere Arbeit aufzulegen, als er zu leisten vermochte.
Als nun nach der Predigt das Kind zur Taufe gebracht wurde, verwunderten sich Prediger und Gemeinde sehr darüber, daß ein armseliger Bettelmann und eine stolze vornehme Dame zusammen bei dem Kinde Gevatter standen. Das Kind erhielt in der Taufe den Namen Pärtel.
Sobald er seine Sehnsucht in den Tönen der Maultrommel ausgehaucht hatte, kroch die weiße Schlange unter dem Stein hervor und spielte zu seinen Füßen, aber dem Pärtel schien es heute, als wenn die Schlange Thränen vergossen hätte, und das that seinem Herzen weh.
In dem Dorfe aber und auf dem Bauerhofe, wo er gedient hatte, und wo man ihn um seines frommen Wesens willen lieb hatte, erregte sein Verschwinden große Betrübniß. Darum machten sich Alle auf, ihn zu suchen, und ihr erster Gang war zur Linde, welche Pärtel so häufig zu besuchen pflegte, und wohin man ihn auch Abends zuvor noch hatte gehen sehn.
Wenn Pärtel zuweilen an einem heißen Tage auf dem Steine ein wenig einschlummerte, so erfreuten ihn jedesmal wunderbare Träume, und noch beim Erwachen klangen ihm Spiel und Gesang in den Ohren, so daß er mit offenen Augen weiter träumte. Der Stein war ihm wie ein theurer Freund, von dem er täglich mit schwerem Herzen schied, und zu dem er den andern Morgen voll Sehnsucht zurückeilte.
Die Mutter hatte ihm beim Abschied das Pathengeschenk in die Tasche gesteckt, und ihm empfohlen, es sorgsamlich zu hüten, wie seinen Augapfel, was Pärtel auch befolgte.
Der kleine Pärtel gedieh vortrefflich, und wuchs seinen Eltern zur Freude auf, bis er im Alter von zehn Jahren in ein anderes Dorf zu einem wohlhabenden Wirthe als Hüterknabe kam. Alle im Hause waren mit dem Hüterknaben sehr zufrieden, da er ein frommer stiller Bursche war, der seiner Brotherrschaft niemals Verdruß machte.
Pärtel war nach Hause gekommen und hatte sich vor Tages Anbruch schlafen gelegt, aber wunderbar bunte Träume, theils freundliche, theils häßliche, scheuchten die Ruhe von seinem Lager. Mit einem Schrei sprang er auf, weil ein Traum ihm vorgespiegelt hatte, daß die weiße Schlange sich um seine Brust schlang und ihn erstickte.
So saß er einmal wieder an einem Sonntag Abend auf dem Steine und schlug die Maultrommel, da kroch eine milchweiße Schlange unter dem Steine hervor, hob den Kopf, als wollte sie zuhören, und blickte den Pärtel mit ihren klaren Augen an, die wie feurige Funken glänzten.
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