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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Vor dreissig Jahren, als ich noch die ersten Lektionen in der Schule des Vergnügens empfing, versuchten einmal einige venezianische Nobili eine hübsche Karnevalssitte des achtzehnten Jahrhunderts wieder aufzufrischen.

Die Verleiher der Stühle, die Unternehmer der Gerüste vermehren nun ihr anbietendes Geschrei: "Luoghi! Luoghi avanti! Luoghi nobili! Luoghi, Padroni!" Es ist darum zu tun, daß ihnen wenigstens in diesen letzten Augenblicken, auch gegen ein geringeres Geld, alle Plätze besetzt werden.

Ihr habt eine herrschende Kaste und eine beherrschte, Souveräne zu Hunderten und Pöbel zu Tausenden. Wo sind die Bürger, ohne die ein freies Stadtwesen ein Unding ist? Eure Nobili haben dafür gesorgt, daß der geringe Mann nie zum Bürgersinn, zum Gefühl der Verantwortlichkeit und des wahren bewußten Opfers für große Zwecke herangereift ist.

Zu Ende des sechzehnten Jahrhunderts war er als Graf Mamugnano nach Italien gegangen, trat in den Kreisen der venezianischen Nobili mit größter Pracht auf und machte in den Palästen der Dandolo und der Contarini zum Erstaunen aller Gold. In Prag erschien er stets begleitet von zwei riesigen schwarzen Bullenbeißern, die er zur Beglaubigung seiner Macht über die Geister mit sich führte.

Auch das war freilich erfolglos. Und was hatte die Vermehrung der geheimen Polizei, die massenhafte Anwerbung neuer Spione unter den Dienern der Nobili und der fremden Gesandten, in den Gasthöfen, im Arsenal, selbst in den Kasernen und Klöstern für einen Gewinn gebracht? Halb Venedig war dafür besoldet, daß es die andere Hälfte überwachte.

Etwa funfzig Nobili in langen dunkelroten Schleppkleidern waren mit ihm, meist schöne Männer, keine einzige vertrackte Gestalt, mehrere groß, mit großen Köpfen, denen die blonden Lockenperücken wohl ziemten; vorgebaute Gesichter, weiches, weißes Fleisch, ohne schwammig und widerwärtig auszusehen, vielmehr klug, ohne Anstrengung, ruhig, ihrer selbst gewiß, Leichtigkeit des Daseins und durchaus eine gewisse Fröhlichkeit.

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