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Aktualisiert: 18. Mai 2025
In Bad Nauheim werde ich dafür sorgen, daß ihm jede Aufregung fern bleibt. Wir sind reich, sehr reich. Daran, daß ich mir in keiner Weise Beschränkungen aufzulegen brauchte, merkte ich schon früher, daß wir über reiche Mittel zu verfügen hatten. In den letzten Jahren, wo ich mich um alle geschäftlichen Angelegenheiten kümmere, weiß ich, daß wir nicht mehr zu arbeiten brauchten.
Es macht traurig, immer an die Vergänglichkeit alles wahrhaft Schönen erinnert zu werden. Bad Nauheim. Deutschland bekommt mir nicht. Mein Mann erholt sich von Tag zu Tag, und ich verzehre mich selbst vor Unruhe. Die Luft hier ist erfüllt von Erinnerungen. Diese ganzen Jahre hatte ich alles vergessen, die Heimat, die Großeltern und die Schuld!
»Wo ist deine Heimat, Pa?« »Bist du in einem Dorf zu Hause oder in einer Stadt, Ma?« Was soll ich antworten? Ich fürchte auch, mein Mann denkt sich etwas dabei, wenn ich zu sehr ausweiche. Ich selbst fiebere förmlich bei dem Gedanken, daß ich von Bad Nauheim aus in einigen Stunden da sein kann, wo das stille alte Haus der Großeltern im dunkeln Tannenwald träumt. Ob ich es einmal wage?
Nein, ich kann es nicht von mir wälzen. Um des Kindes willen nicht. Was sollte aus ihr werden, wenn sie den Glauben an die Mutter verlieren müßte? Meinem Manne geht es schlecht. Er leidet stark an Atemnot. Wären wir erst in Nauheim. Ich darf ihn nicht verlieren, jetzt noch nicht. Ich würde wieder ganz einsam sein denn noch kann mir mein Kind, meine Lou, den Gatten nicht ersetzen.
Ich will heute nachmittag nach Nauheim fahren und alles zur Abreise vorbereiten. Wenn ich meinen Sohn bei mir habe, will ich so bald als möglich nach drüben. Es ist auf alle Fälle besser, diese Entfernung zwischen ihn und seinen Vater zu legen. Mir ist ganz sonderbar zumute, wenn ich mir vergegenwärtige, wie es werden wird. Wenn er nicht zu mir will? Möglich wäre auch das.
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