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Aktualisiert: 31. Mai 2025
Er trat in die Kirchen, jener natürliche Zufluchtsort aller Weinenden und Leidenden. Nirgends traf er auf eine Spur der jungen Liefländerin. „Und dennoch, redete er sich ein, kann sie Nishny-Nowgorod nicht verlassen haben. Ich muß weiter suchen!“ So irrte Michael Strogoff zwei Stunden lang umher.
An’s Land zu gehen, kam Michael Strogoff gar nicht in den Sinn. Er hätte die bis jetzt noch nicht wieder erschienene junge Liefländerin nicht auf dem Schiffe allein lassen können. Die beiden Journalisten hatten sich schon mit Tagesanbruch erhoben, wie sich’s eben für eifrige Jäger schickt. Sie begaben sich auf das Ufer und mischten sich, jeder auf eigene Hand, unter die Menge.
Aus dem Geräusch erkannte er, daß sich eine Abtheilung Berittener nach der Dinka zu bewege. „Nadia, Nadia!“ sagte er heimlich. Bei seiner Stimme erhob sich die noch immer im Gebet versunkene junge Liefländerin. „Dort, sieh dort! raunte er ihr zu.
„Das arme Kind! rief er ganz wider Willen, nun wird sie die Grenze nicht überschreiten können!“ In der That, das junge Mädchen aus Riga war ja Liefländerin, also Russin und durfte demnach das russische Gebiet nicht verlassen. Ihr vor diesen neuesten Maßregeln ausgestellter Schein konnte jetzt unmöglich noch Giltigkeit haben.
Als Alcide Jolivet ihn einmal so nebenbei fragte, wie alt die junge Liefländerin wohl sein möge, antwortete er ganz ernsthaft und mit halbgeschlossenen Augen: „Welche junge Liefländerin?
Diese ganz zeitgemäße Reflexion wurde aber in Michael Strogoff’s Geist durch eine andere Gedankenreihe, welche sich plötzlich ihm aufdrängte, bald unterbrochen. Er vergaß die Tsiganen, ihre verdächtigen Aeußerungen, die sonderbare Uebereinstimmung mit dem Inhalte der Verordnung ... dafür trat das Bild und das Schicksal der jungen Liefländerin lebhaft vor sein Auge.
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