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Hinter einer derartigen Denk- und Werthungsweise, welche kunstfeindlich sein muss, so lange sie irgendwie ächt ist, empfand ich von jeher auch das Lebensfeindliche, den ingrimmigen rachsüchtigen Widerwillen gegen das Leben selbst: denn alles Leben ruht auf Schein, Kunst, Täuschung, Optik, Nothwendigkeit des Perspektivischen und des Irrthums.

Weiningers Werk, das mit ungeheuerer Mühe ein großes, begriffliches Material nach einer vorgezeichneten Tendenz zusammenschmiedete, um seine abnorme, lebensfeindliche Aversion als normal und einzig sittlich darzustellen, ist mit allen Merkzeichen manischer Verblendung an den Tatsachen vorübergesaust, und seine Argumente zerschellten beim ersten Zusammenstoß mit der Wirklichkeit.

So heißt es in J. B. Friedrich’s Werke: »Die Symbolik der Mythologie der Natur«: »Das Aromatische, Erquickende und Belebende der Citrone hat sie zum Symbole des Lebens und des Schutzes gegen das Lebensfeindliche gemacht.

Die Entselbstungs-Moral ist die Niedergangs-Moral par excellence, die Thatsache "ich gehe zu Grunde", in den Imperativ übersetzt: "ihr sollt alle zu Grunde gehn" und nicht nur in den Imperativ!... Diese einzige Moral, die bisher gelehrt worden ist, die Entselbstungs-Moral, verräth einen Willen zum Ende, sie verneint im untersten Grunde das Leben. Hier bliebe die Möglichkeit offen, dass nicht die Menschheit in Entartung sei, sondern nur jene parasitische Art Mensch, die des Priesters, die mit der Moral sich zu ihren Werth-Bestimmern emporgelogen hat, die in der christlichen Moral ihr Mittel zur Macht errieth... Und in der That, das ist meine Einsicht: die Lehrer, die Führer der Menschheit, Theologen insgesammt, waren insgesammt auch décadents: daher die Umwerthung aller Werthe ins Lebensfeindliche, daher die Moral... Definition der Moral: Moral die Idiosynkrasie von décadents, mit der Hinterabsicht, sich am Leben zu rächen und mit Erfolg.