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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Denke dir den einfachsten Menschen der Welt, mit einer oft lebhaften, leicht und nachhaltig erregbaren Phantasie und einiger dichterischer Begabung, ohne hervorragende Charaktereigenschaften, aber von dem beständigen Wunsch erfüllt, sich zu verinnerlichen; ein Schwächling, ja ein würdeloser Mensch mitunter, ohne ausgeprägten Sinn für Moral, von einer Sinnlichkeit, die sich wie eine feine Wärme über sein Leben verbreitet, deren eigentliche Ausbrüche indessen nicht so sehr von Belang sind, sodaß man bei ihm zugleich von einer ihn häufig, wie die Flamme das Licht, verzehrenden Leidenschaftlichkeit und zugleich von einer sehr geringen Fähigkeit zur Leidenschaft sprechen mag; dabei von einer angeborenen Heiterkeit des Geistes, einer gewissen Neigung zu Spott und Gelassenheit, vielbelesen ohne irgendwie fachlich gebildet zu sein, von schlechtem Gedächtnis, ungeübt und träge im Dialektischen, durchdringend nur in seiner Ausdauer, immer nur ein Ziel bewußt oder unterbewußt zu verfolgen: sich in seinem Zusammenhang mit dem Außer-Ihm zu erkennen; denke dir einen solchen Menschen eines Tages das Wort verstehen: Ich und der Vater sind eins.
Wir stehen heut der Romantik fern genug, um die Größe ihrer künstlerischen Leistungen unbefangen würdigen zu können. Was uns von ihr trennt und zur Kritik zwingt, ist nicht diese oder jene Einzelheit im fachlich entwicklungsmäßigen Sinne, ist auch nicht Widerspruch gegen individuelle Begabungen. Es ist grundsätzlich die durchaus entgegengesetzte Auffassung vom ethischen Charakter des Kunstwerkes.
So zerfloß hier, wie in der Sinfonie und der Oper, das Musikeigene. Das Interesse wurde fachlich begrenzt, vorwiegend auf das Wie der Darstellung hingelenkt. Die Kammermusik der Romantik einschließlich ihres gehaltvollsten Teiles: der Brahmsschen Kammermusik bestätigt dies.
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