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Aktualisiert: 15. Mai 2025
Nach Tisch begab sich Margarete in ihr Zimmer oben im Gutshause und hielt eine Umschau in die sie umgebende Welt. Behrwalde war ein prachtvoller Besitz, wurde von einem äußerst tüchtigen Mann verwaltet, und stand infolgedessen in bester Kultur. Aber auch die Lage des Gutes war eine herrliche. Das in weißer Farbe prangende Herrenhaus war umschlossen von laubreichen, alten Buchen und Linden.
Noch hielt Margarete zu Ileisa, aber da sie seit ihrem Fortgang von Behrwalde fortdauernd kränkelte, oft wochenlang bettlägerig war, verminderte sich zunächst die Korrespondenz und sie hatte, da sich Ileisas Stolz gegen die ungerechte Behandlung aufgelehnt, gegenwärtig ganz aufgehört.
Sie selbst wollten Behrwalde verkaufen, in der Nähe der genannten Stadt auf's Land ziehen, und wünschten natürlich Ileisa in ihrer Nähe zu behalten. „Na ja,“ schloß er, resigniert sprechend, und indem er wenigstens äußerlich gute Empfindungen gegen seine Schwiegertochter hervorkehrte. „Der Mensch baut sich etwas auf und glaubt unter ein sicheres oder noch besseres Dach zu gelangen.
Ihr hatte er dasselbe erklärt. Sie habe Margaretes Umgang fortan überhaupt zu meiden, und wenn sie das nicht könne und wolle, werde er Behrwalde wieder verlassen und sich irgendwo anders niederlassen. „Mit meiner Schwester bin ich ein für allemal fertig. Das werde ich auch noch heute den Eltern mitteilen!“
Einer der Mitfahrenden hatte auf die Frage einer der Damen nach den Gütern und Inhabern der Güter in dieser Gegend, hingeworfen: „Behrwalde ist von einem früheren Buchdruckereibesitzer Knoop in Berlin erworben worden, nachdem er sich mit seinem, bei den Täglichen Nachrichten erworbenen Reichtum den Adel gekauft hatte.
Denn Friedrich von Knoop hatte sich auf Theodors Bitten hinreißen lassen, ihm die Veräußerung des Gutes Behrwalde in die Hand zu geben und ihn überdies beauftragt, etwas Passendes in Holstein, in möglichster Nähe von Hamburg auszuspüren.
Zweierlei beschäftigte die Familie von Knoop in Behrwalde außerordentlich. Arthur hatte, nachdem seine Mutter einen vergeblichen Versuch gemacht hatte, ihn zu sprechen, geschrieben, daß er eben vor einer Reise nach England und Frankreich stehe. Er wolle sich dort nach Kapital für ein geplantes großes internationales Unternehmen umsehen.
Bevor Theodor Behrwalde verließ, wußte er, daß sich das junge Paar wieder trennen wollte, ferner, daß Vater und Sohn auseinander waren, daß Behrwalde wieder verkauft werden solle, und endlich, daß die ganze „Sippe“, wie er seine Verwandten im stillen nannte, tief gedemütigt war, und sich ebenso bedrückt wie unglücklich fühlte.
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