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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Aus den Stoppeln flog bei ihrem Nahen mit lautem Gekreisch eine Schar Krähen in die Höhe, und ängstlich erschrocken zuckte sie zusammen. Endlich sah sie von weitem das rote Bahnhofgebäude schimmern, und in kurzer Zeit hatte sie es atemlos erreicht. Mit unsicherer Stimme forderte sie am Schalter eine Fahrkarte nach F. und setzte sich in das kleine, halbdunkle Damenwartezimmer an das Fenster.
Bitter enttäuscht stand Gebhard, konnte sich nicht gleich entschließen den Platz zu verlassen; zögernd, planlos ging er noch auf den Bahnhof zu und stand plötzlich betroffen still. Aus dem Bahnhofgebäude kam ein Sanitäter, führte zwei Männer und diese beiden hatten Binden um die Augen. Hoch klopfte Gebhards Herz.
Sie drückte sich ganz in die Ecke, als die beiden am Fenster vorbeigingen. Wenn sie nun nachher nicht unbemerkt an ihm vorübergehen konnte, dachte sie ängstlich, und wenn er sie fragte, wohin sie reisen wolle, was sollte sie ihm antworten? Dieser peinvollen Ratlosigkeit machte der langgezogene Pfiff des erwarteten Zuges ein Ende; wenige Augenblicke darauf stand er vor dem Bahnhofgebäude still.
Er kam dort fast eine Viertelstunde zu frühe an, lief in ungeduldiger Erwartung der Kinder, die von der Schule aus kommen sollten, vor dem Bahnhofgebäude hin und her und winkte mit seinen langen Armen, als er in der Ferne zuerst Wilhelm, dann Karl und Otto auftauchen sah. Er hatte angeordnet, daß nicht alle Kinder die Mutter am Bahnhof begrüßen sollten.
Als die Damen am Bahnhofgebäude anlangten, war der Zug soeben eingefahren. Er hatte fünfzehn Minuten Aufenthalt und Fräulein Güssow hatte Zeit, ein passendes Koupee für Ilse auszusuchen. »Wo ist ein Damenkoupee? fragte sie den Schaffner, »diese junge Dame fährt nach W.« »Hier! hier!« rief es aus dem Fenster eines Koupees hinter ihr, »hier können junge, hübsche Damen Platz nehmen!«
Den Entschluß auch sofort zur Ausführung bringend, zahlte er was er noch auf ein Billet erster Classe zu zahlen hatte, und traf eben wieder zur rechten Zeit vor dem Bahnhofgebäude ein, den Zug heranbrausen und halten zu sehen, während zu gleicher Zeit hinter der Restauration das schmetternde Horn eines Postillons erklang.
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