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Aktualisiert: 22. Mai 2025


Seine Züge waren hager und von äußerster Feinheit; seine Haut war glatt und weiß wie Email; das Kinn stark, die Lippen dünn wie ausgepreßte Früchte; die allzuklaren Augen begegneten nie dem anschauenden Blick, obwohl sie nicht zur Seite wichen; sie empfingen den Blick und saugten ihn auf. Dies war beklemmend. Trevanion zeigte sich nur selten. Er war immer in seiner Kabine, las oder schrieb.

Wenn man nun gleich wieder die Natur ansehn und wieder finden und lesen kann, was jene gefunden und mehr oder weniger nachgeahmt haben, das muß die Seele erweitern, reinigen und ihr zuletzt den höchsten anschauenden Begriff von Natur und Kunst geben. Ich will auch nicht mehr ruhen, bis mir nichts mehr Wort und Tradition, sondern lebendiger Begriff ist.

Doch die Sittenlehre muß mehr tun als ihre allgemeinen Schlüsse bloß erläutern; und die Klarheit ist nicht der einzige Vorzug der anschauenden Erkenntnis.

Der eigentliche "Gegenstand der Erkenntnis" soll nun weder bestehen in einem bewußtseinsjenseitigen Seienden noch in einem bewußtseinsimmanenten Gehalt der anschauenden Akte; vielmehr soll das, was wir "Gegenstand" nennen, auf ein "transzendentes Sollen", d. h. auf die Forderungen zurückgeführt werden, über das Bewußtseinsgegebene bestimmte Arten von U r t e i l e n zu fällen und es in diesen Akten mit kategorialen Formen zu umkleiden.

Aber daß wir nun über diesen bloßen Punkt hinausgehen daß wir ihn zur Linie und Fläche und daß wir schließlich die Fläche zum Körper erweitern, das ist ebenfalls eine Notwendigkeit, die lediglich in den Gesetzen des Bewußtseins, in den Gesetzen unserer anschauenden Intelligenz und in nichts anderem gegründet ist.

Das Mehrere aber, das die Sittenlehre, außer der Erläuterung, ihren allgemeinen Schlüssen schuldig ist, bestehet eben in dieser ihnen zu erteilenden Fähigkeit auf den Willen zu wirken, die sie durch die anschauende Erkenntnis in dem Wirklichen erhalten, da andere Wissenschaften, denen es um die bloße Erläuterung zu tun ist, sich mit einer geringern Lebhaftigkeit der anschauenden Erkenntnis, deren das Besondere, als bloß möglich betrachtet, fähig ist, begnügen.

Ich habe mich oben schon geweigert, die Lehre von der anschauenden Erkenntnis aus unserm Weltweisen abzuschreiben. Und ich will auch hier nicht mehr davon beibringen als unumgänglich nötig ist, die Folge meiner Gedanken zu zeigen. Die anschauende Erkenntnis ist für sich selbst klar. Die symbolische entlehnet ihre Klarheit von der anschauenden.

In dem weiten Umfang seines anschauenden Geistes und in der gleichmäßigen Wärme seiner Teilnahme ist nichts als störend, überflüssig oder unbedeutend ausgeschlossen.

Das Schöne ist und bleibt schön, auch wenn es keine Gefühle erzeugt, ja wenn es weder geschaut noch betrachtet wird; also zwar nur für das Wohlgefallen eines anschauenden Subjekts, aber nicht durch dasselbe.

Was von der Nibelungenstrophe, gilt in noch höherem Maße von den sogenannten höfischen Reimpaaren; der Reim überhaupt mit seiner Rückkehr und seinem Widerhall und als Ausdruck der die Seele durchziehenden Klänge ist der anschauenden Heiterkeit des epischen Erzählens ganz unangemessen. Für Goethe blieb also nur der Hexameter übrig, ein fremder, ein griechischer Vers.

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