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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Zunächst wurde unter dem Dache der Mutter noch ein Atelier eingerichtet, weniger um zu malen, als im Schatten der Staffelei zu lesen; vor allen Dingen aber wurde weiter gebummelt, bis auf einmal aus dem stillen, chaotischen Wühlen seines Inneren lautlos die schimmernden Träume aufstiegen und eine ungeduldige Schar glutheller Lieder. Keller hatte wie unzählige andere Knaben in der Kindheit Schauerdramen erfunden, in München witzige Bierzeitungen verfaßt und auch sonst wohl manches niedergeschrieben, nie aber mit dem Gedanken ein Dichter zu sein oder zu werden; ungerufen trat die schaffende Phantasie über die Schwelle und sagte: ich bin da. Vom Anfang an zeigte die Muse Kellers ihr Doppelwesen: die Lieder entstanden aus patriotisch-politischer Erregung, während die Träume, wirklich geträumte, doch von Meisterhand weich und bestimmt umrissen, ein absichtsloses Spiel selbstgenügsamer Schönheit sind. Der Traum von den zwei Mädchen, die ihn im Mondschein in ein hohes Haus führen, freundlich bewirten und ihn liebkosen, atmet bereits den unnachahmlich starken, süßen, doch erfrischenden Duft seiner besten Prosadichtungen aus; und das Ende des Vorfrühlingstraumes mit der Gestalt der mächtigen silbergrauen Weide, die, ein Bild tiefster Zerknirschung, wie rasend mit den
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