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Die der menschlichen Praxis zugrundeliegende Struktur, die das Bedürfnis nach Schriftlichkeit und Schriftkultur bestimmte, determinierte auch das Bedürfnis nach den angemessenen Ausdrucks-, Kommunikations- und Bedeutungsmitteln. Dies zeigt sich in der Politik noch deutlicher, da sie in einen auf Schriftlichkeit basierenden Rahmen eingebettet ist.

Das vorliegende Buch will weder die Geschichte des Computers schreiben noch die der Sprachen, die vom Computer verarbeitet werden. Aber unser Thema der Visualisierung vor allem unter dem Gesichtspunkt einer Verlagerung von Schriftlichkeit auf Bildlichkeit erfordert eine kurze Erörterung der Frage, wie Visualisierung und die Benutzung des Computers durch den Menschen zusammenhängen. Das binäre Zahlensystem (das Leibniz in einer auf den 15. März 1679 datierten Handschrift Arithmetica Binarica nannte) war ursprünglich nicht als endgültiges Alphabet aus nur zwei Buchstaben konzipiert, sondern als Grundlage für eine die Begrenztheit der natürlichen Sprachen überschreitende Universalsprache. Bei allen Bemühungen Leibniz

Dies alles sind Symptome für eine Veränderung unserer Lebenspraxis, wie sie im vorliegenden Buch dargelegt ist. Wir müssen allerdings die Veränderungen der Sprachfunktionen noch genauer erläutern. Sie zeugen mehr von denen, die sie gezeichnet haben, als von dem, was gezeichnet ist. Die überholte Schriftlichkeit mystifizierter Botschaften fungiert auf ähnliche Weise.

Wenn wir indes das Konzept der Skala in unser Erklärungsmodell einbauen, können wir nicht nur die Phänomene der Mündlichkeit und Schriftlichkeit besser verstehen, sondern auch den Prozeß, der zur Schriftkultur und schließlich zu einem Stadium jenseits der Schriftkultur führte. Kulturelles Gedächtnis Mit dem Aufkommen des Wortes verlagerte sich das Gewicht von der Vererbung auf die Vermittlung.

Die Mittel, mit denen die Synchronizität bewerkstelligt wurde, kennzeichnen die verschiedenen Stadien der menschlichen Evolution: von den wenigen und einfachen Mitteln früher autarker Lebensformen über die komplexen, von der Schriftlichkeit beherrschten Mittel, die die Verschriftlichung von Bewegung erlaubten, bis hin zur Kinematographie, die eine neue Synchronisationsstrategie einführte.

Im Falle der Chipfabrik ist die Struktur nach dem top-down-Prinzip gestaltet: Von vornherein sind bestimmte und klar definierte Ziele und Gründe sowie das notwendige, seiner Natur nach nicht in Schriftlichkeit eingebundene Wissen Teil der Erfahrungsstruktur. Nur so ist die hohe Effizienz zu erreichen.

Sie ist auch ein Instrument der Täuschung und birgt im Ideal der Schriftkultur die offenkundigste und folgenreichste aller Täuschungen, die Schriftlichkeit als Allheilmittel für jedes Problem der Menschheit herauszustellen: für Armut, Ungerechtigkeit und Ignoranz, bei militärischen Konflikten, für Krankheit, Hunger und schließlich sogar für die Unfähigkeit, mit neuen Entwicklungen in Wissenschaft und Technik Schritt zu halten.

Die Armee des Feindes war nach Prinzipien organisiert, die aus dem pragmatischen Rahmen der Schriftlichkeit hergeleitet waren: zentralisierte Kommandostrukturen, eine strenge Hierarchie, moderne Militärausrüstung, die Teil eines hauptsächlich sequentiellen und deterministischen Kriegsplans war und auf einer Logik langfristiger Auseinandersetzungen aufbaute.

Veränderungen wie der Schritt von vorsprachlichen zu sprachlichen Zeichensystemen, von Mündlichkeit zu Schriftlichkeit, von der Schriftkultur zu einem Stadium jenseits davon finden immer nur dann statt, wenn die praktischen Erfahrungen komplexer werden und neue kognitive Ressourcen erschließen.

Besonders deutlich wird das, wenn wir die grundlegenden Merkmale der Schriftlichkeit mit denen der neuen Zeichensysteme vergleichen, die die Schriftlichkeit ergänzen oder ersetzen. Sprache ist sequentiell, zentralistisch, linear und entspricht dem linearen Wachstumsstadium der Menschheit.