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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Steht eine Vorstellung oder ein Vorstellungscomplex mit den logischen und praktischen oder ideellen Normen im Widerspruch, so ist dadurch die Assimilation erschwert und es entsteht ein unangenehmes Gefühl; während die Uebereinstimmung mit jenen Normen eine leichte ungehinderte Assimilation und somit ein angenehmes Gefühl bewirkt.
Die beiden, nach einem dieser Gesetze verbundenen Vorstellungen, werden sehr leicht und daher auch mit einer gewissen Befriedigung eine die andere wecken, so dass, wenn uns eine dieser Vorstellungen etwa durch die Wahrnehmung dargeboten wird, ihr schnell die andere gewissermaassen entgegenkommt und auf diese Weise, indem sie die erstere an sich zieht, deren Verbindung mit dem gesammten Vorstellungscomplex, d. h. die Assimilation erleichtert.
Es lässt sich in Bezug hierauf folgender Satz aufstellen, der seinen ausgiebigen Beweis in der ganzen folgenden Arbeit finden wird: Ein angenehmes Gefühl entsteht dadurch, dass eine neue Vorstellung schnell und ungestört mit einer andern eben im Bewusstsein vorhandenen oder einer aus dem gesammten Vorstellungscomplex durch jene geweckten Vorstellung in Verbindung tritt, und auf diese Weise leicht assimilirt wird; während ein unangenehmes Gefühl dadurch entsteht, dass die Assimilation durch irgend welche Umstände eine Verzögerung erleidet.
Die logischen, praktischen und ideellen Normen zeigen freilich je nach der Individualität und Bildung des Einzelnen, sowie der Cultur des Volkes, dem das Individuum angehört, in ihrer Zahl und namentlich in ihrem qualitativen Inhalt und ihrer Entwickelungshöhe sehr bedeutende Verschiedenheiten und von der grösseren oder geringeren Ausbildung dieser Normen hängt es mit ab, ob ein Vorstellungscomplex, der mit denselben in Conflict tritt, uns mehr oder minder unangenehm berührt, oder wie gross im umgekehrten Fall das angenehme Gefühl ist, das aus der Uebereinstimmung einer gegebenen Vorstellung mit einer jener Normen entsteht.
Dies Verdrängen aber, bei vorhandener Disharmonie zwischen den beiden Vorstellungen wird unter allen Umständen, selbst wenn die neue Vorstellung etwa mit den logischen oder ideellen Normen harmonirend uns an sich durchaus angenehm berühren würde, eine Verzögerung der Assimilation veranlassen und daher zunächst ein unangenehmes Gefühl hervorrufen, das später freilich, wenn die neue Vorstellung sich nach Ueberwindung dieser Schwierigkeiten mit dem gesammten Vorstellungscomplex in die richtigen Beziehungen gesetzt hat, unter Umständen in ein angenehmes Gefühl übergehen kann.
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