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Aktualisiert: 6. Mai 2025
Aber wie der »Prinz von Homburg« verglichen mit Kleists früheren dramatischen Werken, mit dem Guiscard und den Schroffensteinern, mit Käthchen und Penthesilea, einen völlig eigenen und neuen Stimmungsgehalt besitzt so spricht sich in ihm unverkennbar auch eine neue ~geistige~ Gesamthaltung aus. Die tragische Problematik selbst hat sich hier vertieft und erweitert.
Die Menschen bei Kleist, die dichterischen Gestalten, in denen er sein eigenes Wesen am tiefsten ausgeprägt hat, streben alle leidenschaftlich nach Klarheit; sie ~fordern~ diese Klarheit als ihr sittliches Grundrecht. »Gott der Gerechtigkeit« so ruft Sylvester in den »Schroffensteinern« aus »Sprich deutlich mit dem Menschen, daß er 's weiß auch, was er soll!« Aber dieser Ruf bleibt ungehört, Sylvester muß erfahren, daß ein grausiger Zufall, ein sinnlos-tückisches Geschick mit ihm gespielt hat: »'s ist abgetan, wenn ihr euch totschlagt, ist es ein Versehen!« ... Die Welt wird dem Menschen, der Mensch wird sich selbst zum Rätsel, weil Gott es ihm geworden ist.
Der traditionelle Optimismus seiner Jugendphilosophie wandelt sich jetzt in die ihm eigene dichterische, in die eigentlich ~tragische~ Weltanschauung. In allen seinen Dichtungen, in den Schroffensteinern und im Kohlhaas, in der Penthesilea, in der Marquise von O ..., im Erdbeben von Chili ist dieser neue Ton vernehmbar.
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