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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Als die Gräfin mit jener um ein Gran zu nachdrücklichen Herzlichkeit, mit der man Fremdheit und soziale Kluft zu ignorieren vorgibt, Sparre ihrer Freude versicherte, ihn bei sich begrüßen zu dürfen, erwiderte er, er müsse die Verantwortung dafür dem Herrn Grafen aufbürden, der den Aufenthalt und die Gastlichkeit auf Rienburg so verlockend geschildert habe, daß er nicht widerstehen gekonnt.
Ehe noch Erasmus aus Konstantinopel zurückgekehrt war, hatte sie schon die Einladung der Gräfin Rienburg für ihn in Händen. Von Tag zu Tag unruhiger wartete sie auf seine Antwort, denn es verkündigten sich verhängnisvolle Ereignisse, und der politische Himmel war schwarz verhängt wie ein Sarkophag.
Von allen, die auf Rienburg um ihn waren, hatte Graf Erasmus Ungnad seine Aufmerksamkeit am meisten gefesselt. Der erste Anblick des gespannten, leidenden, hochmütigen, geschliffenen Gesichts hatte ihn als Erscheinung berührt. In einem Nu hatte er so scharf wie den andern sich selbst erfaßt, eben sein Anderssein und Andersmüssen, das völlige Widerbild, wie Pol gegen Pol.
Ferry Sponeck sagte, er wolle ebenfalls für ein paar Wochen nach Rienburg gehen; die Gräfin habe ihn mehrmals aufgefordert, übrigens sei er ja als Vetter der Dettingens mit Sebastiane verwandt. Erasmus nickte und schien seinen Entschluß zu billigen. Ihn freue es nicht besonders, daß er hin solle, sagte er dann, aber Francine lasse ihm keine Ruhe, und so habe er nachgegeben.
Da Gravenreuth und Rienburg nicht viel mehr als zwei Wegstunden auseinander lägen, sei es eine reizende Fügung, meinte sie zum Schluß ihres Berichts, daß sie sich über den Fortgang der beiderseitigen Verlobungs- und Versorgungsaktionen jeden Tag kameradschaftlich aussprechen könnten, wenn sie Lust dazu verspüren sollten. Ja, es sei merkwürdig, gab Erasmus zu. Dann schwieg er.
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