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Aktualisiert: 20. Mai 2025
Dieses Weltverschuldungsproblem wird aber Gegenstand der Erörterungen in der Politik aller Länder während der nächsten Jahre sein müssen. Gelingt es, dieses Problem – und es wird nur gelingen unter dem Hinzutritt von Amerika – einer erträglichen Lösung zuzuführen, so ist damit auch die Lösung der deutschen Reparation ermöglicht.
Es sind großenteils einseitige Leistungen, die direkt oder indirekt auf Konto der Reparation laufen und in diesem Umfange tote Lasten unserer Wirtschaft darstellen, für die in Deutschland zwar Millionen fronden, von denen aber keiner leben kann. Davon abgesehen aber hat der Friedensvertrag auch die Grundlagen unserer Industrie erheblich geschmälert.
Aber auf eine Anzahl solcher Erzeugnisse hat der Friedensvertrag die Hand gelegt und sie uns in großen Mengen auf "Reparation" abgefordert. Andererseits sind manche Erzeugnisse, für die Deutschland vor dem Kriege einen unbestrittenen Markt besaß, in der Zwischenzeit von fremden Industrien aufgegriffen und hergestellt worden.
Aufkauf unserer Werte durch das valutastarke Ausland Abschöpfung unserer Arbeitserträge durch Steuern zu Zwecken der Reparation: das heißt wirklich das Licht an zwei Enden anzünden! Die Unhaltbarkeit dieser Sachlage anerkennen selbst führende Wirtschaftspolitiker aus dem Ententelager. Unter ihnen erwähnen wir Van der Lip und Keynes.
Die Umsatzsteuer, die Erhöhung der Zölle und eine Aufwandssteuer würden den entbehrlichen Verbrauch beschränken; die Zwischengewinne, die bei der Anpassung an den Weltmarktpreis abfallen, könnten für die Zwecke der Reparation erfaßt werden.
Es besteht somit eine Passivität der Zahlungsbilanz im Saldo 2 Milliarden schon vor Zahlung irgendwelcher Reparation. Sie hat sich also auf etwa ein Viertel vermindert. Um das Defizit der Zahlungsbilanz zu decken, bestehen nur drei Möglichkeiten: Verkauf der Substanz des Landes, grosse auswärtige Anleihen oder Verkauf der Landeswährung.
In Boulogne ist nochmals bekräftigt worden, dass die Probleme der Reparation, der Grundlagen des Versailler Friedens, nicht der Beschlussfassung unterliegen sollen. Dennoch hat der Kanzler gestern in seiner Rede die hoffnungsvollere Seite von Genua erwähnt. Ich stimme seinen Ausführungen bei und will das von ihm selbst beschränkte Mass von Hoffnungen nicht herunterstimmen.
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