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Aktualisiert: 21. Juni 2025


»Was soll geschehn sein?«, fragte Gerom düster und schaute auf das dichte Moos des Waldbodens, er atmete schwer, aber er stellte die Frage nicht, die sein Gemüt zerdrückte. Onnes welkes, altes Herz wärmte sich in der Glut dieser Liebe, denn obgleich sie längst begriffen hatte, was Gerom in den Wald trieb, sagte sie ihm noch nicht, wo sein Kind war.

Im farbigen Licht des Herbstwalds sah er wieder Anje und Onne vor der Holzwand ihrer Hütte stehn, nachdem er Ausbesserungen daran vorgenommen hatte, auch erschienen sie ihm beim Beerensuchen unter den Tannen, Onnes rotes Kopftuch leuchtete neben dem hellen Haar des Kindes, beide schritten gebückt durch das braune und grünliche Dämmerlicht der großen Bäume. Seine Gedanken raubten ihm den Schlaf.

Hirte stand zitternd neben ihr und sog die Luft mit kläglichem Winseln ein. Aber ihre Liebe trieb sie hinzu, sie schlich bebend heran, langsam und Schritt für Schritt; ihre Bedrängnis war so groß, daß es ihr erschien, als klänge die Luft in einem schmerzenden Sausen. Endlich war sie ganz nah bei der Ruhenden angelangt und legte atemlos die Spitzen ihrer Finger auf Onnes Hand.

Onnes Gesicht war nun ganz zusammengesunken, es sah über dem an die Brust gezogenen Arm den Erdboden an, dem es glich, und die andere herabhängende Hand berührte das Waldlaub.

Einmal hatte Anje die Nacht in Onnes Hütte zugebracht, wie es oft geschah, aber diesmal mußte Gerom es ein erstes Mal gewahr geworden sein. Da Onne es mit dem Schlafen wie ihre Hühner hielt, sich mit der Sonne niederlegte und sich im ersten Morgengrauen erhob, so ließ sie das Kind noch ruhen, als das Licht sie aufweckte.

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