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Aktualisiert: 7. Oktober 2025


Der Volksschullehrer erzählte, Nääs sei ein sehr altes Gut, sei aber früher nie etwas andres gewesen als ein großer, schöner Herrenhof, wie so viele andre auch, bis der alte Herr, dem er jetzt zu eigen gehöre, hierher gezogen sei.

Ringsum in ganz Schweden wuchsen ja viele hunderttausend Kinder heran; diese konnten doch nicht alle auf Nääs versammelt werden, um da Slöjdunterricht zu bekommen? Das war ganz und gar unmöglich. Da kam der junge Herr mit einem neuen Vorschlag. Wie, wenn man, anstatt die Kinder zu unterrichten, ein Slöjdseminar für deren Lehrer einrichten würde?

Er hatte ja sicherlich Dankesbezeugungen genug erhalten, von Hohen wie von Niederen; aber sie selbst würde sich jetzt glücklicher gefühlt haben, wenn sie ihm einmal mit ein paar Worten ausgedrückt hätte, wieviel er für sie getan habe. Auf Nääs wurde der Unterricht ganz in derselben Weise fortgesetzt wie vor dem Tode des alten Herrn.

Die Lehrerin ging unschlüssig die Allee hinunter. Jetzt, wo sie von Nääs wegging, war es ihr, als müsse sie wieder umkehren; vorhin aber war sie auch wieder umgekehrt. Ach, sie war noch immer gleich ängstlich und unsicher! Sie sprach nicht mehr mit den Kindern, sondern ging schweigend ihres Weges dahin.

Nachdem die Lehrerin einige Jahre an der Schule unterrichtet hatte, erging von der Schulbehörde die Aufforderung an sie, in dem Slöjdseminar auf Nääs einen Lehrgang mitzumachen, damit sie später die Kinder lehren könne, nicht allein mit dem Kopfe, sondern auch mit den Händen zu arbeiten. Niemand kann sich vorstellen, wie überrascht die Lehrerin war, als sie diese Aufforderung erhielt.

Aber die Zeit, wo sie selbst Schülerin auf Nääs gewesen war, stand trotzdem immer als das beste, was sie je erlebt hatte, in ihrer Erinnerung. Im Frühling hörte sie eines Tages, daß der alte Herr auf Nääs gestorben sei. Da gedachte sie des schönen Sommers, den sie auf seinem Gute verbracht hatte, und das Herz wurde ihr schwer, weil sie sich niemals so recht bei ihm bedankt hatte.

Sie hatten also angefangen, Kinder im Handslöjd auf Nääs zu unterrichten, und bald sahen sie, wie nützlich und gut es für die Kleinen war, so nützlich und gut, daß sie nur wünschten, alle Kinder in ganz Schweden könnten einen ähnlichen Unterricht bekommen. Aber wie sollte das ausführbar sein?

Nääs lag nicht sehr weit von ihrer Schule entfernt, sie war wiederholt an dem schönen, stattlichen Gute vorübergegangen und hatte über den Slöjdkurs, der auf dem großen, alten Herrenhof stattfand, viel Lobenswertes gehört.

Kein Ort in Schweden war im Ausland so bekannt wie Nääs, und kein Schwede hat je so viele Freunde ringsum auf der ganzen Welt gehabt, wie der Vorsteher des Slöjdseminars auf Nääs. Die kleine schüchterne Lehrerin hörte dieser Erzählung zu, und je länger sie zuhörte, desto heller wurde es um sie her.

Nur wenige Jahre nach dem Tode des alten Herrn hörte die Lehrerin eines Sonntags in der Kirche, der Vorsteher auf Nääs sei gefährlich erkrankt. Sie wußte, daß er seit einiger Zeit an schweren Herzkrämpfen litt, hatte aber an keine Lebensgefahr für ihn gedacht. Jetzt aber hieß es, diesmal stehe es sehr schlecht.

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