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Aktualisiert: 8. Mai 2025
Da sie nun vermeinte, ich sei fest eingeschlafen, saß sie rasch im Bette auf, nahm das Kindlein, drückte es an den Busen, küßte es inniglich und lispelte dazu diese Worte, die ich deutlich vernahm: ›Sohn der Liebe, werde ein Mittel, mir deines Vaters Liebe zu erhalten, gehe jetzt zu deinem Brüderlein, du kleine Unschuld, daß ich aus neunerlei Kräutern und deinen Knöchlein einen kräftigen Trank bereite, der meine Schönheit mir bewahre.‹ Als sie das gesagt hatte, zog sie eine Demantnadel, scharf wie ein Dolch, aus den Haaren, stieß solche dem Kindlein flugs durchs Herz, ließ es ein wenig ausbluten, und da es nicht mehr zappelte, legte sie’s vor sich hin, nahm den Bisamapfel, murmelte dazu einige Worte, und da sie den Deckel abhob, loderte daraus empor eine lichte Feuerflamme, wie aus einer Pechtonne, welche den Leichnam in wenig Augenblicken verzehrte.
Die Asche und Knöchlein sammelte sie sorgfältig in eine Schachtel und schob sie unter die Bettlade.
,,Wird der Hund nur krank von dem Knochen, dann schließt sich wenigstens die Wunde", hatte die weise Frau gesagt; ,,stirbt er aber an dem Knochen, dann wird der steife Arm wieder beweglich, wie jeder andere." Der Hund hatte das schlechte Knöchlein gefressen, war aber ganz gesund geblieben. Versonnen schritt die Schwester weiter.
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