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Aktualisiert: 19. Mai 2025


Man würde so der Notwendigkeit entgehen, den Beginn unseres kulturellen Besitzes, auf den wir mit Recht so stolz sind, auf ein gräßliches, alle unsere Gefühle beleidigendes Verbrechen zurückzuführen. Die kausale, von jenem Anfang bis in unsere Gegenwart reichende Verknüpfung litte dabei keinen Schaden, denn die psychische Realität wäre bedeutsam genug, um alle diese Folgen zu tragen.

Gehen wir vom menschlichen Organismus als einem Teil unserer Erfahrung, oder, noch besser, geradezu von unserem eigenen Ich aus. Ich finde dann an mir nichts als ausgedehnte Masse, Bewegungen der Glieder, der Muskeln, Nervenschwingungen, kurz, physikalisch-chemische Prozesse, die miteinander in durchgängigem Zusammenhang stehen, ohne daß irgendwo die kausale Verkettung eine Lücke zeigt.

Kausale Gesetzmäßigkeit ist spekulative Mystik, =konditionale= Gesetzmäßigkeit ist =Erfahrung=! Alle Gesetzmäßigkeit hat =konditionale Form=: wenn es regnet, dann ist es naßDas wäre also Bankrotterklärung des Kausalbegriffs in bester Form! Aber die konditionale Form ist nur eine Sprachform und weit entfernt davon, die Form der Erfahrung, der direkten Vorstellung zu sein!

IV. Der Zweck im Seelischen. Während in früheren Perioden der wissenschaftlichen Forschung die Idee des Zweckes und der Zweckmäßigkeit, kurz, die +Teleologie+ meist in der Form eines Gegensatzes zum Kausalitätsbegriff oder aber so auftrat, daß in der Natur zwei Arten von Ursächlichkeiten, die kausale und die finale, nebeneinander, ohne innere Verbindung walten sollten, ist es ein Postulat unserer Zeit das aber schon bei älteren Denkern, besonders bei +Leibniz+ sich geltend machte die Teleologie so zu fassen, +daß sie zu der kausalen Betrachtungsweise in keinen Widerspruch gerät+, vielmehr mit ihr aufs beste harmoniert.

So ist es vollends ein nichtiges Reden, wenn behauptet wird, das Leiden des tragischen Helden sei prädestiniert in dem Sinne, daß der Held so handeln müßte, wie er handelt "und wenn er auch die ganze kausale Verkettung mit Gewißheit überblickte, durch die ihn diese That zum Untergange führt". Oder was soll es für einen Sinn haben, daß OTHELLO DESDEMONA ermorden müßte, auch wenn er den Thatbestand kennte, aus dem sich die Grundlosigkeit seiner Eifersucht ergiebt?

Man würde so der Notwendigkeit entgehen, den Beginn unseres kulturellen Besitzes, auf den wir mit Recht so stolz sind, auf ein gräßliches, alle unsere Gefühle beleidigendes Verbrechen zurückzuführen. Die kausale, von jenem Anfang bis in unsere Gegenwart reichende Verknüpfung litte dabei keinen Schaden, denn die psychische Realität wäre bedeutsam genug, um alle diese Folgen zu tragen.

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