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Durch sie erfuhr ich von der Macht und Größe der englischen Gewerkschaftsbewegung und fand den Weg in die Häuser jener Arbeiter, die sich durch die Kraft ihrer Organisation aus physischer und geistiger Versklavung befreit hatten.

Diese Riesenauswanderung erklärt manche Erscheinungen, die vielen Leuten lange Zeit unerklärlich dünkten. England hatte in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts eine gewaltige Arbeiterbewegung, die Chartistenbewegung, die einen geradezu revolutionären Charakter trug. Allmählich aber nimmt das ab, und als in Deutschland die sozialistische Bewegung schon ziemlich stark war, war in England von einer solchen fast gar nichts mehr vorhanden. Man hat dafür eine ganze Reihe Erklärungen angegeben. Ein Faktor liegt darin, daß die große Niederlage des Chartismus entmutigend gewirkt hatte, und ferner dämpfte den revolutionären Drang ein gewisses Entgegenkommen der bürgerlich-liberalen Parteien. Aber auch die Gewerkschaftsbewegung der Arbeiter nahm einen schläfrigen, fast völlig bureaukratischen Charakter an. Meines Erachtens hat dazu auch jene große Auswanderung beigetragen. Im allgemeinen wandern die geistig regsten Naturen aus, die darum noch nicht immer die besten Menschen sind. Wenn nun ein Land einen so großen Prozentsatz seiner regsten Elemente verliert, so kann das nur die Rückwirkung haben, daß bei den Zurückbleibenden die schläfrigen, indifferenten oder wenigstens nachgiebigen Elemente überwiegen, und so verursachte die große Auswanderung Englands auch jene

Es war klar, daß, wenn schon die politische Bewegung unter der Spaltung litt, die Gewerkschaftsbewegung in noch viel höherem Maße darunter leiden mußte. Das bekam Fritzsche im folgenden Jahre am eigenen Leibe zu spüren, in dem infolge der heftigen Parteikämpfe die Mitgliedschaft seines Verbandes von ungefähr 9000 Mitgliedern auf etwas über 2000 sank.

Das starke Wachstum der Gewerkschaftsbewegung in Deutschland im Laufe der letzten 15 Jahre, besonders in der Periode der wirtschaftlichen Hochkonjunktur 1895-1900, hat von selbst eine große Verselbständigung der Gewerkschaften, eine Spezialisierung ihrer Kampfmethoden und ihrer Leitung und endlich das Aufkommen eines regelrechten gewerkschaftlichen Beamtenstandes mit sich gebracht.

Allerdings war an diesem Sturze teilweise der Bankrott der Berliner und der Leipziger Produktivgenossenschaften der Tabakarbeiter schuld, die nach einem verlorenen Streik gegründet worden waren. Wir in Leipzig suchten den Zerwürfnissen in der Gewerkschaftsbewegung möglichst vorzubeugen.

Kurz: der Schein der »Neutralität«, der für manche Gewerkschaftsführer existiert, besteht für die Masse der gewerkschaftlich Organisierten nicht. Und dies ist das ganze Glück der Gewerkschaftsbewegung.

Handelte es sich um vereinzelte Organisationen besonders günstig gestellter Arbeiter, so wäre die Gegnerschaft nicht unbegründet. Bei dem umfassenden Charakter, den die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland trägt und ihrer einheitlichen Zusammenfassung im Allgemeinen Gewerkschaftsbund ist die ihr zugrunde liegende Furcht sehr übertrieben.

Es war bezeichnend für den Geist der Gewerkschaftsbewegung gewesen, daß fast zu gleicher Zeit, wo die Einladung zum Frauenkongreß von den Sozialdemokratinnen abgelehnt worden war, die Generalkommission der Gewerkschaften den Heimarbeiterschutz-Kongreß einberufen und die Interessenten aus bürgerlichen Kreisen zur Teilnahme aufgefordert hatte.

Eines Tages brachte sie sogar den lahmen Reinhard mit, den Professor Tondern, unser sozialpolitisch am meisten links stehendes Vorstandsmitglied, sofort mit Beschlag belegte, um mit der Gewerkschaftsbewegung Fühlung zu gewinnen.

Viel später erklärte auch Bismarck, daß kleine Pensionen auch für den Arbeiter das beste Mittel seien, ihn für die bestehende Staatsordnung günstig zu stimmen, daher der Gedanke der Invaliden- und Altersversicherung. Die Gewerkschaftsbewegung. Ich beschäftige mich mit der Gewerkschaftsbewegung nur insoweit, als ich glaube, mich zu ihren Geburtshelfern zählen zu dürfen.