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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Eine revolutionäre Periode würde vielmehr auch in Deutschland den Charakter des gewerkschaftlichen Kampfes ändern und ihn dermaßen potenzieren, daß der heutige Guerillakrieg der Gewerkschaften dagegen ein Kinderspiel sein wird. Und anderseits würde aus diesem elementaren ökonomischen Massenstreikgewitter auch der politische Kampf immer wieder neue Anstöße und frische Kräfte schöpfen.

Mittlerweile hatte die preußische Regierung sowohl gegen die sozialdemokratischen Parteien wie gegen die Gewerkschaften die Verfolgungen aufgenommen. Der Staatsanwalt Tessendorf, der sich auf diesem Gebiet schon in Magdeburg die Sporen verdient hatte, war 1874 nach Berlin berufen worden, um hier auf größerer Stufenleiter die Verfolgung fortzusetzen.

Man könnte das Jahr 1868 das Geburtsjahr der deutschen Gewerkschaften nennen, aber nur mit Einschränkung. Ich habe schon oben mitgeteilt, daß das Prosperitätsjahr 1865 eine große Anzahl Arbeitseinstellungen in den verschiedensten Städten sah, die zu einem guten Teil versagten, weil die Arbeiter nicht organisiert waren und keine Fonds besaßen.

Erst allmählich hörte ich das Leitmotiv aus seiner Rede heraus: den Gewerkschaften die Beratung und Beschlußfassung sozialpolitischer Fragen überlassen, hieße den Frieden zwischen Gewerkschaft und Partei gefährden, hieße den Parteitagen, die sich bisher allein damit beschäftigt haben »den Bedürfnissen und Interessen der deutschen Arbeiterklasse vollständig entsprechend« , Sonderorganisationen gegenüberstellen, in die der Einfluß bürgerlicher Sozialreformer einzudringen imstande sein würde.

Lübkert, Präsident des Allgemeinen Deutschen Zimmerervereins, meinte, die Gewerkschaften seien doch im Grunde nichts weiter als eine Vorschule für die politische Heranziehung der Arbeiter. Zilowsky war ebenfalls für die Verschmelzung, damit werde der Präsidentenkitzel aus der Welt geschafft, der zumeist an der Zersplitterung in viele Gewerkschaften schuld sei.

So wirkt alles dahin, dem klassenbewußten Durchschnittsarbeiter das Gefühl zu geben, daß er, indem er sich gewerkschaftlich organisiert, dadurch auch seiner Arbeiterpartei angehört, sozialdemokratisch organisiert ist. Und darin liegt eben die eigentliche Werbekraft der deutschen Gewerkschaften.

Wollte die Sozialdemokratie die Theorie von der »Gleichberechtigung« der Gewerkschaften akzeptieren, so würde sie damit in indirekter Weise und stillschweigend jene Verwandlung akzeptieren, die von den Vertretern der opportunistischen Richtung längst angestrebt wird.

Und Quarcks Vorschläge liefen darauf hinaus, den Gewerkschaften eine intensivere Beschäftigung mit sozialpolitischen Fragen ans Herz zu legen. Darin hat er recht. Sie sind wichtiger, als leichtsinnig begonnene Streiks

Genau so ging es mit den Gewerkschaften. Nachdem ihre Gründung, weil im Zuge der Zeit liegend, unumgänglich war, mußte eine möglichst widersinnige Organisation ihre Entwicklung hemmen. Wenn hier Schweitzer seinen Zweck nicht erreichte, so, weil die Bewegung viel zu gesund war, um sich in spanische Stiefel schnüren zu lassen, sie wuchs ihm über den Kopf.

Es wurde alsdann ein Komitee gewählt, in dem vom Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein unter anderen Seyferth und Taute neben Liebknecht und mir saßen. Das Komitee lud Angehörige aller Gewerke ein, um mit diesen die Organisation von Gewerkschaften zu besprechen.

Wort des Tages

ibla

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