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Dieses Kapitel ist eigentlich ein Einschiebsel, denn in bezug auf die Frau als Literat ist nach allem bisher Ausgeführten nur noch Selbstverständliches zu sagen. Immerhin gehört das Thema zur Geistesgeschichte der Zeit, denn nie zuvor haben Frauen in solcher Zahl und mit solcher Energie schriftstellerisch, künstlerisch produzierend sich bemerkbar gemacht.

In einer Beziehung aber scheinen sie sich gegenüber anderen, ähnlich begabten Völkern hervorzutun: in der Art nämlich, wie ihre Musik zum unmittelbaren Abbild ihrer Geistesgeschichte wird, wie sie alle Wandlungen der Volksseele in sich aufnimmt, sie widerspiegelt, ja aus ihnen eigentlich die Impulse ihres Seins empfängt.

Den Anfang dieser großen, mit den tiefsten Regungen der zeitlichen Geistesgeschichte unmittelbar verbundenen Umwälzung bildet das Generalbaß-Zeitalter, so genannt nach der Gewohnheit, nur die melodische Linie und die Baßstimme aufzuzeichnen, während die erforderlichen harmonischen Füllstimmen durch Ziffern angedeutet und bei der Aufführung improvisatorisch hinzugesetzt wurden.

Das bedeutet keineswegs Verkennung oder Unterschätzung ihres Kunstwertes. Man kann die Oper gewiß nicht streichen aus der Geistesgeschichte der letzten Jahrhunderte, sie ist die bezeichnendste Auswirkung des Spieltriebes.

Je mächtiger der Strom anschwillt, um so schwerer wird es, in ihm und seinem Laufe die Reinheit der ursprünglichen Quelle wieder zu erkennen. So sieht sich hier der Historiker der Philosophie und der allgemeinen Geistesgeschichte häufig vor ein eigentümliches methodisches Dilemma gestellt.

Aber immer unkenntlicher scheint durch diesen Dunstkreis, der sich um ihn lagert, der eigentliche gedankliche Kern des Kantischen Systems zu werden. Die Philosophiegeschichte wie die allgemeine Geistesgeschichte zeigen hier die gleiche typische Entwicklung.

National bedingt, ist sie nach Gesinnung und Auswirkung eine europäische Kunst, in ihr leben und kämpfen die Probleme des europäischen oder schlechthin des Menschentums überhaupt. Der große Niederbruch hat sie gepackt und mitgerissen wie kaum eine andere Zeiterscheinung der Geistesgeschichte.

Es ist eine der merkwürdigsten Tatsachen in der deutschen Geistesgeschichte, daß dieses reifste, durchdachteste, alle Wissensgebiete und die Religion umfassendste Gedankensystem, welches die zweite Hälfte des Jahrhunderts überhaupt hervorbrachte, nach anfänglichem Tageserfolg der "Philosophie des Unbewußten" auf die wissenschaftliche Philosophie zunächst kaum eine Wirkung ausgeübt hat.